Die drei Beispiele sind Alltag

Briefe / Mitteilungen
Ausgabe
2017/0102
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2017.05307
Schweiz Ärzteztg. 2017;98(0102):24

Publiziert am 10.01.2017

Die drei Beispiele sind Alltag

Zum Beitrag von Oertle D. Die Hausärzte sterben aus: Na und? Schweiz Ärztezeitung 2016;97(51–52):1804–5

Lieber Daniel Oertle
Danke für Deinen Artikel – ob man das Polemik oder einfach Tatsachenbericht nennen will, ist nicht so wichtig.
Doch der Inhalt stimmt sicher und die drei Beispiele sind Alltag. Unter anderem ein Grund für mich, meine Allgemeinpraxis vor einigen Jahren aufzugeben und mich zu spezialisieren (Psychosomatik). Auch eine ökologische Nische zum Überleben. Im neuen Bereich höre ich natürlich die gleichen Berichte, ich kann nun einfach anders darauf eingehen und bin nicht mehr persönlich frustriert. Die Resignation hat überhandgenommen – ich sehe keine Möglichkeit, dieses Medizinsystem beeinflussen zu können. Der Mammon und die Angst dominieren definitiv auch diesen Lebensbereich. Natürlich bewundere und unterstütze ich Kolleginnen und Kollegen, die aktiv weiter eine Besserung erreichen wollen (wie zum Beispiel die Akademie Menschenmedizin).
Nicht die natürliche Selektion wirkt, sondern die Finanz- und Machtselektion. Schade für uns Menschen. Wer wird dies wohl überleben? Dass mich der Mensch mit all den Schattenteilen weiter fasziniert – darüber bin ich glücklich. Als Ungläubiger glaube ich weiterhin an die Liebe.
Und bleibe auf meine Weise am Ball.
Liebe Grüsse