FMH-Ärztestatistik 2016

FMH-Ärztestatistik 2016 – 36175 berufstätige Ärztinnen und Ärzte

FMH
Ausgabe
2017/13
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2017.05522
Schweiz Ärzteztg. 2017;98(13):394–400

Affiliations
a Dr. sc. ETH Zürich, Abteilung Daten, Demographie und Qualität DDQ FMH; b lic. rer. oec., Leiterin Abteilung Daten, Demographie und Qualität DDQ FMH

Publiziert am 29.03.2017

Die Abteilung Daten, Demographie und Qualität (DDQ) publiziert jährlich die neuesten Zahlen zur Ärztestatistik. Die Publikationen der Ärztestatistik 1940–2016, das Ärztestatistik-Abfragetool sowie weitere Auswertungen finden Sie auf der Website der FMH (www.fmh.ch → Services → Statistik → Ärztestatistik). Die Abteilung DDQ bietet spezifische Auswertungen an. Kontakt: ddq[at]fmh.ch / 031 359 11 11.

Aktuelle Zahlen für künftige ­Herausforderungen

Zusammenfassung

Im Jahr 2016 beträgt die Anzahl berufstätiger Ärztinnen und Ärzte 36 175 (31 851 Vollzeit­äquivalente). Mit einer Ärztedichte von 4,2 (Ärztinnen und Ärzte pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner) liegt die Schweiz über dem OECD-Durchschnitt von 3,3 (OECD-Bandbreite >1,0 und <7,0), aber ungefähr gleichauf mit Nachbarländern wie Deutschland und Frankreich, deutlich tiefer als Österreich. Obwohl mehr Männer (58,7 Prozent Männer; 41,3 Prozent Frauen) tätig sind, stieg der Frauenanteil in den vergangenen Jahren prozentual stärker an. Im ambulanten Sektor sind mit 51,1 Prozent rund 1350 mehr Ärztinnen und Ärzte tätig als im stationären Sektor (47,3 Prozent). Die am häufigsten ausgeübten medizinischen Fachrichtungen sind die Allgemeine Innere Medizin (23,0 Prozent), Psychiatrie und Psychotherapie (10,1 Prozent) sowie Kinder- und Jugendmedizin (4,9 Prozent). Einer von drei berufstätigen Ärzten – 32,9 Prozent der gesamten Ärzteschaft – stammt aus dem Ausland. Diese Zahl verdeutlicht, dass die Zuwanderung für das schweizerische Versorgungssystem grundlegend ist.
Die FMH-Ärztestatistik basiert auf einer umfangreichen Datengrundlage (vgl. Kapitel «Datengrundlage») und präsentiert jährlich die aktuellen Zahlen zur Demographie und Berufstätigkeit der Ärzteschaft in der Schweiz. Sie macht Entwicklungen und künftige Herausforderungen sichtbar und liefert eine wichtige Informationsgrundlage für die Planung eines bedarfs­gerechten Versorgungssystems.

Berufstätige Ärztinnen und Ärzte

Im Jahr 2016 waren 36 175 Ärzte1 in der Schweiz berufstätig (14 953 Frauen, 21 222 Männer). Im Vergleich zum Vorjahr nahm damit ihre Gesamtzahl um 850 Per­sonen zu. Unter Berücksichtigung des Arbeitspensums betrug die Zunahme der Vollzeitäquivalente (VZÄ) 524 (2015: 31 327; 2016: 31 851 VZÄ). Obwohl die Männer mit 58,7 Prozent nach wie vor die Mehrheit stellen, nimmt der Frauenanteil prozentual stärker zu: Seit 2010 beträgt die Zunahme bei den Männern 9,2 Prozent im Vergleich zu 37,9 Prozent bei den Frauen (Abb. 1). Die am häufigsten ausgeübten medizinischen Fachrichtungen sind die Allgemeine Innere Medizin (23,0 Prozent), Psychiatrie und Psychotherapie (10,1 Prozent) ­sowie Kinder- und Jugendmedizin (4,9 Prozent).
Abbildung 1: Anzahl Ärzte nach Jahr und Geschlecht 
1960–2016.
51,1 Prozent der Ärzte arbeiten im ambulanten Sektor, 47,3 Prozent im stationären Sektor und 1,6 Prozent der Ärzte üben eine Tätigkeit ausserhalb des ambulanten und stationären Sektors (anderer Sektor) aus (vgl. Tab. 1). Im stationären Sektor ist der Frauenanteil mit 46,2 Prozent am grössten, gefolgt von 37,2 Prozent im ambulanten Sektor und von 30,7 Prozent im anderen Sektor.
Tabelle 1: Übersicht der berufstätigen Ärzte und Vollzeitäquivalente nach Sektoren (Hauptberufstätigkeit) 2016.
  Frauen Männer Total
  AnzahlVZÄ AnzahlVZÄ AnzahlVZÄ
Ambulanter Sektor 6 8644 770 11 60910 320 18 47315 091
Stationärer Sektor 7 9106 929 9 2099 338 17 11916 267
Anderer Sektor 179135 404358 583493
Total 1495311 835 21 22220 016 36 17531 851
VZÄ = Vollzeitäquivalent

Berufstätige Ärztinnen und Ärzte:

– 36 175 Ärztinnen und Ärzte
– 59% Männer und 41% Frauen
– 51% im ambulanten, 47% im stationären 
und 2% im anderen Sektor

Altersstruktur der berufstätigen 
Ärzteschaft

Das Durchschnittsalter der berufstätigen Ärzte in der Schweiz im Jahr 2016 beträgt 49,2 Jahre (Frauen 45,4; Männer 51,9). Ärzte im ambulanten Sektor (54,6 Jahre) sind durchschnittlich zehn Jahre älter als ihre Kollegen im stationären Sektor (43,2 Jahre). Der markante Alters­unterschied zwischen den Sektoren ist teilweise durch die Weiterbildung der Assistenzärzte bedingt, welche vorwiegend in Spitälern stattfindet. Ärzte im stationären Sektor, ohne die Assistenzärzte, sind durchschnittlich 46,0 Jahre alt.

Durchschnittsalter:

– 49 Jahre gesamte Ärzteschaft (Frauen 45 Jahre, 
Männer 52 Jahre)
– 48 Jahre gesamte Ärzteschaft mit ausländischem Arztdiplom
– 46 Jahre Oberärzte, 54 Jahre Chefärzte

Veränderung der Altersstruktur von 2008 zu 2016 der Generalisten und Spezialisten

2008 betrug das Durchschnittsalter der ambulant tätigen Generalisten(Allgemeine Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin und Praktischer Arzt) 52,6 Jahre und lag damit 1,5 Jahre unter dem Durchschnitt von 2016 (54,1 Jahre). Die Abbildung 2 zeigt, dass ambulant tätige Generalisten 2016 im Vergleich zu 2008 und zu stationär tätigen Generalisten deutlich öfter über das Pensionierungsalter hinaus berufstätig sind. Es ist zu erwarten, dass in den Altersgruppen 40–44 Jahre und 45–49 Jahre aufgrund von Verschiebungen vom sta­tionären in den ambulanten Sektor weitere ambulant tätige Generalisten hinzukommen.
Generalisten ambulant Generalisten stationär*
Im ambulanten Sektor betrug das Wachstum der ­Spezialisten über die gesamte Altersstruktur hinweg 
seit 2008 lediglich 7,7 Prozent (ambulant tätige Gene­ralisten plus 31,3 Prozent). Die reduzierte Zunahme 
im Jahr 2016 im Vergleich zum Jahr 2008 (Abb. 3) ist ­unter anderem auch auf die Zulassungs­beschränkung bei den ambulant tätigen Spezialisten zurückzuführen.
Spezialisten ambulant Spezialisten stationär
Im stationären Sektor sind 2016 deutlich mehr Ärzte tätig als 2008 (Abb. 2 und 3). Die Verteilung der Altersgruppen ist in beiden Gruppen für das Jahr 2008 und 2016 ähnlich. Aufgrund der kürzeren Weiterbildungsdauer verlassen wahrscheinlich Generalisten (Allgemeine Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin und Praktischer Arzt) das Spital früher als Spezialisten für eine Tätigkeit in der freien Praxis oder für andere Tätigkeiten. Ärzte, die im Spital arbeiten, sind im Vergleich zu den ambulant tätigen Ärzten deutlich weniger lang berufstätig (die Mehrheit beendet ihre Berufstätigkeit im Pensionierungsalter).

Ärztedichte

Die Schweiz hat eine (Pro-Kopf-)Ärztedichte von 4,2 Ärz­ten pro 1000 Einwohner, was über dem OECD-Durchschnitt (3,3 Ärzte pro 1000 Einwohner) liegt [1]. Die Ärztedichte in Vollzeitäquivalenten (vgl. Kapitel Arbeitspensum) beträgt 3,8 Ärzte pro 1000 Einwohner. Die Ärztedichte der ambulant tätigen Generalisten: 0,95; Spezialisten: 1,22 pro 1000 Einwohner.
Der Blick auf die geographische Verteilung der ambulant tätigen Generalisten in der Schweiz zeigt, dass vielerorts die Ärztedichte im ambulanten Sektor weniger als einen Generalisten pro 1000 Einwohner beträgt (Abb. 4). Generalisten (im ambulanten Sektor) sind im Vergleich zu den Spezialisten in den ländlichen Gegenden besser vertreten. Erwartungsgemäss ist die Dichte der ambulant tätigen Spezialisten in städtischen Gemeinden deutlich höher als in ländlichen Gemeinden (Abb. 5).
Abbildung 4: Dichte der Generalisten pro Gemeinde 2015 (ambulanter Sektor).
Bemerkung: weisse Flächen = kein Arzt.
Abbildung 5: Dichte der Spezialisten pro Gemeinde 2015 (ambulanter Sektor).
Bemerkung: weisse Flächen = kein Arzt.

Ärztedichte:

– Schweiz: 4,2 Ärzte pro 1000 Einwohner
– Generalisten ambulant: 0,95 Ärzte pro 1000 Einwohner
– Spezialisten ambulant: 1,22 Ärzte pro 1000 Einwohner

Ausländische Ärzte

11 900 (32,9 Prozent) der berufstätigen Ärzte in der Schweiz stammen aus dem Ausland (bzw. sind Inhaber eines ausländischen Arztdiploms). Im ambulanten Sektor beträgt der Anteil der Ärzte aus dem Ausland 27,6 Prozent und im stationären Bereich 38,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist der Anteil erneut um 1,4 Prozent von 31,5 auf 32,9 Prozent angestiegen. Mit 43,4 bzw. 47,1 Prozent ist der Anteil an Frauen mit ausländischem Arztdiplom in beiden Sektoren tiefer als der Männeranteil (56,6 bzw. 52,9 Prozent). Der Grossteil der ausländischen Ärzte stammt aus Deutschland (18,7 Prozent), gefolgt von Italien (2,8 Prozent), Frankreich (2,1 Prozent) oder Österreich (2,0 Prozent).

Ausländeranteil:

– 32,9% Ärzte mit ausländischem Arztdiplom
– 44,2% eidgenössische Facharzttitel an ausländische Ärzte
– 1677 Anerkennungen ausländischer Facharzttitel

Weiterbildung

Bei den Erteilungen der Facharzttitel (1302) beträgt der Frauenanteil 54,6 Prozent. Bei Abschluss der Weiterbildung bzw. Erwerb des ersten Facharzttitels sind die Ärzte im Durchschnitt 36,4 Jahre alt (Frauen 36,1 Jahre; Männer 36,7 Jahre). Der Anteil Titelerteilungen in den generalistischen Fachgebieten Allgemeine Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin und Praktischer Arzt beträgt 41,6 Prozent.
44,2 Prozent der Ärzte, die 2016 einen Facharzttitel erworben haben, weisen ein ausländisches Arztdiplom aus. Sie haben folgende Herkunftsländer: Deutschland 53,6 Prozent, Österreich 10,8 Prozent, Italien 9,6 Prozent, Griechenland 6,3 Prozent, Frankreich 3,0 Prozent und weitere Länder 16,7 Prozent. Im Jahr 2015 hat die Medizinalberufekommission insgesamt 3109 Diplome im Fachbereich Humanmedizin und 1677 ausländische Facharzttitel anerkannt (die Zahlen zu den Anerkennungen stammen vom BAG und sind für das Jahr 2016 noch nicht verfügbar) [4].

Weiterbildung:

– 1302 Facharzttitel-Verleihungen
– 54,6% an Frauen und 45,4% an Männer
– 44,2% an Ärzte mit ausländischem Arztdiplom

Arbeitspensum

Ärzte arbeiteten 2016 durchschnittlich 8,8 Halbtage (1 Halbtag = 4–6 Std.) pro Woche (Tab. 2). Im ambulanten Sektor beträgt das durchschnittliche Arbeitspensum mit 8,2 Halbtagen mehr als einen Halbtag weniger als im stationären Bereich (9,5 Halbtage). Das durchschnittliche Arbeitspensum der Frauen (ambulant: 6,9; stationär: 8,8 Halbtage) ist deutlich tiefer im Vergleich zu demjenigen ihrer Kollegen (ambulant: 8,9; stationär: 10,1 Halbtage). Im stationären Bereich ist Teilzeitarbeit weit weniger ausgeprägt (Tab. 2). Dies liegt womöglich daran, dass die Weiterbildung der Ärzteschaft vor allem im stationären Bereich erfolgt und während dieser Karrierephase das Arbeitspensum seltener reduziert werden kann.
Tabelle 2: Arbeitspensum nach Sektor, Altersgruppe und Geschlecht 2008 und 2016.
   Frauen Männer Total
   20082016 20082016 20082016
SektorAmbulant 7,16,9 9,18,9 8,78,2
 Stationär 8,98,8 10,110,1 9,99,5
 Anderer 8,37,5 7,38,9 7,68,4
 Total  7,67,6 9,49,3 9,08,8
           
Altersgruppe<35 Jahre 9,49,6 9,610,2 9,59,8
 35–49 Jahre 7,67,2 9,59,4 9,08,5
 50+ Jahre 7,57,5 8,59,2 8,38,7

Arbeitspensum:

– 8,8 Halbtage pro Woche
– 0,2 Halbtage weniger als 2008
– 1,3 Halbtage mehr im stationären als im ambulanten Sektor
Hochrechnungen der durchschnittlichen Arbeitspensen (2016 = 8,8 Halbtage) auf die gesamte Ärzteschaft und abgebildet in Vollzeitäquivalenten führen zu 31 870 Vollzeitstellen für das Jahr 2016. Unter Berücksichtigung der Entwicklung der Wohnbevölkerung (2015 = 31 327 Vollzeitstellen; 8 236 573 Einwohner, die Einwohnerzahlen stammen vom BFS und sind für das Jahr 2016 noch nicht verfügbar) ergibt dies für das Jahr 2015 eine durchschnittliche Ärztedichte von 3,8 Ärzten pro 1000 Einwohner.

Praxisstruktur und Ärztenetzwerk

54,8 Prozent der Ärzte im ambulanten Sektor sind in Einzelpraxen tätig. Dieser Anteil hat seit 2008 um gut 
7 Prozent abgenommen. Frauen arbeiten knapp zur Hälfte (46,3 Prozent) in Einzelpraxen (Doppel- und Gruppenpraxen 53,8 Prozent). Bei den Männern ist der Anteil an in einer Einzelpraxis tätigen Ärzten mit 59,5 Prozent deutlich höher. In einer Gruppenpraxis ­arbeiten durchschnittlich 4,1 Ärzte.
Gemäss Selbstdeklaration sind 50,9 Prozent der ambulant tätigen Ärzte einem Ärztenetzwerk angeschlossen. In den Ärztenetzwerken liegt der Anteil Männer bei 66,5 Prozent, der Anteil Frauen bei 33,5 Prozent.

Praxisstruktur

– 54,8% der Ärzte sind in Einzelpraxen tätig
– 4,1 Ärzte pro Gruppenpraxis
– 50,9% der Ärzte sind Mitglied eines Ärztenetzwerks

Für eine bedarfsgerechte und nachhaltige Versorgung

Im Jahr 2016 ist die Zahl der berufstätigen Ärzte um weitere 850 Ärzte auf 36 175 Ärzte angestiegen. Der hohe Ausländeranteil (32,9 Prozent) bei den berufstätigen Ärzten und bei den Ärzten, die einen Facharzttitel erwerben (44,2 Prozent), verdeutlicht, dass die Zu­wanderung für die medizinische Versorgung in der Schweiz wichtig ist.
Die FMH-Ärztestatistik zeigt auch, dass die Anzahl der ambulant tätigen Generalisten seit 2008 (plus 31,3 Prozent) deutlich stärker zugenommen hat als die Anzahl der ambulant tätigen Spezialisten (plus 7,7 Prozent). Die Zunahme der ambulant tätigen Generalisten ist ­unter anderem dadurch bedingt, dass im Vergleich zu 2008 deutlich mehr Ärzte über das Pensionierungs­alter hinaus tätig sind. Die Verteilung der Altersgruppen und der Anteil Titelerteilungen von 41,6 Prozent in den Fachgebieten Allgemeine Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin und Praktischer Arzt lassen erkennen, dass aber auch die nachfolgenden Generationen der Generalisten im ambulanten Sektor zahlenmässig gut vertreten sind. Die geographische Verteilung der ambulant tätigen Ärzteschaft zeigt, dass die Generalisten im Gegensatz zu den Spezialisten vermehrt in ländlichen Gegenden tätig sind.
Die FMH-Ärztestatistik präsentiert jährlich aktuelle Zahlen zur Ärztedemographie, zur Zuwanderung, zur Berufstätigkeit und weitere Fakten. Diese Angaben sind grundlegend, um geeignete Rahmenbedingungen für die Berufsausübung der Ärzte zu schaffen und die medizinische Versorgung in der Schweiz zu planen. ­Ergänzend unterstützt die FMH Forschungsprojekte aus der «Praxis» sowie eine umfassende Versorgungsforschung, die Aussagen über Rahmenbedingungen macht und Versorgungskonzepte entwickelt und evaluiert [5].
Poster – kompakt und übersichtlich: Wenn Sie die Auswertungen gerne kompakt und übersichtlich erhalten möchten, dann bestellen Sie 
über www.fmh.ch → Services → Statistik oder über ddq[at]fmh.ch das praktische Poster.

Datengrundlage

Die FMH-Ärztestatistik wird zum Jahresende (Stichtag 31. Dezember des jeweiligen Jahres) neu erstellt. Die FMH-Datenbank (n = 36 175) enthält die wichtigsten ärztedemographischen Merkmale wie Alter, Geschlecht, Nationalität und Ort der Berufsausübung der berufstätigen Ärzte in der Schweiz. Die Angaben zur Berufstätigkeit (Arbeitspensum, Praxisstruktur etc.) werden mittels Fragebogen auf dem Mitgliederportal myFMH erhoben und beruhen auf Selbstdeklaration (myFMH-Stichprobe). Die myFMH-Stichprobe beinhaltet Angaben von über 14 700 Ärzten und wird mit der Grundgesamtheit der Ärzteschaft hinsichtlich des Geschlechts und des Sektors verglichen. Der stationäre Sektor und Frauen im stationären Sektor sind in der Stichprobe untervertreten (Dif­ferenz zur Grundgesamtheit >10%). Um diese Verzerrung auf­­zuheben, sind die Auswertungen nach Sektor und Geschlecht ­getrennt erfolgt oder entsprechend gewichtet.

Glossar (alphabetische Reihenfolge)

Ambulante Behandlungen Alle Behandlungen, die weder als stationär noch als teilstationär angesehen werden.
im stationären Sektor
Ambulanter Sektor Zum ambulanten Sektor gehören «Konsultations- und Behandlungstätigkeiten von Ärztinnen und Ärzten in Einzel- oder Gruppenpraxen. Die Patienten werden in der Regel ambulant oder
im Haus des Patienten behandelt (Hausbesuche). Inbegriffen sind auch Konsultationstätigkeiten von Privatärzten, welche Krankenhäusern angeschlossen sind, sowie Tätigkeiten in Kliniken, Unternehmen, Schulen, Altersheimen, Gewerkschaften und Wohltätigkeitsvereinen.» 
(Quelle: BFS) Dies gilt zum Beispiel für Ärzte in einer Praxis.
AndererSektor Zum anderen Sektor gehören Tätigkeiten der Ärztinnen und Ärzte, die weder zum ambulanten noch zum stationären Sektor gehören, zum Beispiel Professor, Dozent, Angestellter bei Versicherungen etc.
Arbeitspensum Das Arbeitspensum wird in Halbtagen angegeben. Ein Halbtag entspricht einem Arbeits­volumen von 4 bis 6 Stunden. Eine Vollzeitstelle wird definiert als ein durchschnittliches Wochen-­Arbeitspensum von 10 Halbtagen.
Ärzte im ambulanten Sektor Die Ärztin / der Arzt, die/der ihre/seine Hauptberufstätigkeit im ambulanten Sektor hat.
Ärzte im anderen Sektor Die Ärztin / der Arzt, die/der ihre/seine Hauptberufstätigkeit im anderen Sektor hat.
Ärzte im stationären Sektor Die Ärztin / der Arzt, die/der ihre/seine Hauptberufstätigkeit im stationären Sektor hat.
Ärztenetzwerke Ärztenetzwerke sind Organisationen, die von Leistungserbringern gebildet werden und der Grundversorgung dienen. Durch verbindliches Zusammenwirken untereinander, mit netz­fremden Leistungserbringern und mit den Kostenträgern, erbringen sie auf die Bedürfnisse der ­Patientinnen und Patienten ausgerichtete Gesundheitsleistungen. Dieses Zusammenwirken beruht auf vereinbarten Behandlungsprozessen, unternehmerischen Organisationsstrukturen und einer gemeinsamen Betreuungskultur.
Berufstätige Ärztinnen und Ärzte Als berufstätige Ärztinnen und Ärzte gelten Personen, die ein Universitäts­studium der Medizin erfolgreich abgeschlossen haben (mit oder ohne Weiter­bildung) und im ambulanten Sektor, 
im stationären Sektor (einschliesslich Assistenzärzte/-innen) oder in einem anderen Sektor 
(z.B. Verwaltung, Versicherungen) tätig sind (Quelle BFS).
Doppel- oder Gruppenpraxis Nutzung von Apparaten, Einrichtungen oder Räumlichkeiten durch zwei oder mehr Ärzte.
Einzelpraxis Nutzung von Apparaten, Einrichtungen oder Räumlichkeiten durch einen einzigen Arzt.
Hauptberufstätigkeit Als Hauptberufstätigkeit gilt der Sektor (ambulant, stationär, anderer), in welchem die Ärztin / der Arzt mehrheitlich tätig ist.
Hauptfachgebiet Das Hauptfachgebiet eines Arztes ist der Facharzttitel, in welchem der Arzt seinen grössten ­Anteil der medizinischen Tätigkeit ausführt (gemäss Selbstdeklaration und vordefinierten ­Regeln).
Kanton Es gilt derjenige Kanton, in welchem der Arzt seine Hauptberufstätigkeit ausübt. Wenn keine Angaben vorhanden sind, gilt der Kanton der Kontaktadresse.
Stationäre Behandlung Aufenthalt im Spital von mindestens 24 Stunden zur Untersuchung, Behandlung und Pflege; 
im stationären Sektor Aufenthalt im Spital von weniger als 24 Stunden, bei dem während einer Nacht ein Bett belegt wird, sowie Aufenthalt im Spital bei Überweisung in ein anderes Spital und bei Todesfall.
Stationärer Sektor Zum stationären Sektor zählen «Ärztliche Behandlungen, Diagnosen, Pflege, chirurgische ­Eingriffe, Analysen, Notfalldienst sowie Tätigkeit in der Aus-, Weiter- und Fortbildung usw. 
in Krankenhäusern. Zum stationären Sektor gehören auch Wohnheime mit einer sozialen ­Betreuung rund um die Uhr von Kindern, Betagten und Personengruppen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind» (Quelle: BFS).
FMH / Abteilung DDQ
Elfenstrasse 18
CH-3000 Bern 15
Tel. 031 359 11 11
ddq[at]fmh.ch
www.fmh.ch
1 OECD (2015), «Doctors (overall number)», in Health at a Glance 2015: OECD Indicators, OECD Publishing, Paris. (DOI: http://dx.doi.org/10.1787/health_glance-2015-21-en)
2 https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/service/zahlen-fakten/statistiken-berufe-im-gesundheitswesen/statistiken-medizinal
berufe1/statistiken-aerztinnen-aerzte.html
3 Position der FMH: «Gesundheitswesen Schweiz» 2016: http://www.fmh.ch/politik_themen/politik.html