Sitzung vom 16. November 2017

Nachrichten aus dem Zentralvorstand

FMH
Ausgabe
2018/06
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2018.06452
Schweiz Ärzteztg. 2018;99(06):172

Affiliations
Kommunikationsspezialistin, Abteilung Kommunikation der FMH

Publiziert am 07.02.2018

Peer Reviews in der Psychiatrie – Auf Initiative der Allianz Peer Review Schweiz (FMH, H+, Swiss Nurse Leaders) wurde 2014/15 ein Pilotprojekt zu national einheitlichen und interprofessionellen Peer Reviews in der Akutsomatik durchgeführt. Nach den gesammelten Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt erachtet es die Allianz nun als sinnvoll, auch im Bereich der Psychiatrie ein schweizweit standardisiertes Verfahren aufzubauen. Aktuell besteht weder eine national gelebte Initiative noch ein vergleichbares Verfahren. Aus diesem Grund sollen zusammen mit Experten aus dem ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Bereich Umsetzungsvorschläge erarbeitet werden. Der Zentralvorstand unterstützt dieses Projekt.
Ressourcenorientiertes Eingliederungsprofil REP – Werden Mitarbeitende arbeitsunfähig, ist eine gute, koordinierte Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, behandelnden Ärzten und Sozialversicherungen ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine nachhaltige berufliche Eingliederung. Ein Austausch zwischen Arzt, Patient und Arbeitgeber ist wichtig. Der Verein Compasso, in welchem die Arbeitgeber, Ärzte und der Bund zusammengeschlossen sind, hat als Basis für diesen Austausch und Grundlage zur besseren Beurteilung der Arbeitsfähigkeit das ressourcenorientierte Eingliederungsprofil REP gestaltet. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung eines detaillierten Arztzeugnisses auf der Basis einer Arbeitsplatzbeschreibung. Der behandelnde Arzt kann am besten beurteilen, ob und in welchem Ausmass sein arbeitsunfähiger Patient noch leistungsfähig ist sowie welche Rahmenbedingungen und Unterstützung der Patient am Arbeitsplatz für eine Eingliederung benötigt. Dafür sollte der Arzt im Idealfall die Anforderungen und Rahmenbedingungen beim Arbeitgeber kennen. Ein intensiver Austausch zwischen Arzt, Patient und Arbeitgeber ist deshalb anzu­streben. Der Zentralvorstand unterstützt diese Initiative.
Betreuung und Behandlung von Menschen mit Demenz – In der Schweiz leben rund 120 000 Menschen mit Demenz. Mit der Nationalen Demenzstrategie haben der Bund und die Kantone Ziele festgelegt, um die Lebensqualität dieser wachsenden Patientengruppe zu verbessern, Belastungen zu verringern und die Qualität der Versorgung zu garantieren. Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW hat medizin-ethische Richtlinien zur Betreuung und Behandlung von Menschen mit Demenz erarbeitet. Der Zentralvorstand beantragt der Ärztekammer vom Mai 2018 die Übernahme der Richtlinie in die Standesordnung.
Strategie eHealth Schweiz 2.0 – Mit der Verabschiedung der Strategie «Digitale Schweiz» hat der Bundesrat den Auftrag für die Erarbeitung einer «Strategie eHealth Schweiz» erteilt, welche zum Ziel hat, die bisherige Strategie zu aktualisieren und hinsichtlich der Einführung des elektronischen Patientendossiers EPD zu erweitern. Problematisch bei dem Strategieentwurf ist die Vermischung der Strategie «EPD» sowie der Strategie zur «Digitalisierung im Schweizer Gesundheitswesen». Eine Förderung des EPD setzt eine vollständige digitale Vernetzung der Ärztinnen und Ärzte voraus. Das Handlungsfeld «Digitalisierung fördern» zeigt jedoch nur auf, dass Bund und Kantone die Digitalisierung fördern, indem sie im Rahmen ihrer Zuständigkeiten konsequent papierbasierte Prozesse durch digitale Prozesse ersetzen. Damit werden jedoch weder eine Voraussetzung geschaffen noch Massnahmen ergriffen, um die Digitalisierung der ambulant tätigen Ärzteschaft zu verbessern. Zudem fehlen grund­legende Elemente wie Zugang und Umgang mit neuen Technologien im Gesundheitswesen einschliesslich der Auswirkung der Digitalisierung auf die Gesellschaft oder auf die Prozesse und Arbeitsabläufe im Gesundheitswesen. Eine eHealth-Strategie muss ebenso die Risiken, die mit einem solchen Strukturwandel verbunden sind, aufzeigen. In seiner Stellungnahme fordert der Zentralvorstand daher eine grundlegende Überarbeitung der Strategie eHealth sowie eine Aufteilung in eine Strategie zur Unterstützung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen und in eine Strategie zur Förderung und Verbreitung des EPD.
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