Es reicht!

Briefe / Mitteilungen
Ausgabe
2018/25
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2018.06859
Schweiz Ärzteztg. 2018;99(25):828

Publiziert am 20.06.2018

Es reicht!

Ich danke Kollege Gachoud für seinen «Offenen Brief an die Präsidenten der Ärztegesellschaften» mit der treffenden Analyse der ­Tarifsituation. Es bräuchte mehr solcher Stimmen, besonders an der Spitze der FMH.
Es geht wirklich nicht an, dass uns allen das Globalbudget droht, bloss weil eine grosse und lautstarke Minderheit der Ärzteschaft – hauptsächlich die operativ tätigen Kollegen – nicht bereit ist, Privilegien, von denen sie ungerechterweise seit Jahrzehnten profitiert, aufzugeben. Jetzt muss endlich Schluss sein damit.
Als Psychiater gehöre ich zu den Wenigverdienern unter den Ärzten. Durch den Eingriff von Bundesrat Berset – eine direkte Folge des oben kritisierten Verhaltens! – verdiene ich seit Anfang 2018 für die gleiche Leistung 3,7% weniger. Das ist ärgerlich und ungerecht, aber ich kann damit leben und verstehe es als meinen Beitrag gegen die ständige Erhöhung der Krankenkassenprämien, die für kleine und mittlere Einkommen bald nicht mehr tragbar ist. Ich wäre aber deutlich zufriedener, wenn ich wüsste, dass diejenigen Kollegen, die das Drei- oder Vielfache von mir verdienen, in ­ihrem Einkommen substantiell zurückgestuft würden. So könnten echt Kosten eingespart und das Globalbudget vielleicht noch abgewendet werden.