Es geht heute um unsere Zukunft

Briefe / Mitteilungen
Ausgabe
2019/07
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2019.17584
Schweiz Ärzteztg. 2019;100(07):202-203

Publiziert am 13.02.2019

Es geht heute um unsere Zukunft

Der Leserbrief «Bestellung eines internationalen Gerichtshofs zum Schutz der Natur» erfüllt mich mit Hoffnung. Ebenso der wachsende Zustrom zur Jugendprotestbewegung Klimastreik. Die junge Generation hat verstanden, dass es für sie keine Zukunft mehr gibt, wenn die globale Umweltzerstörung, ­getrieben von einem irren Geldsystem mit unendlichem Wachstum von Konsum und Ressourcen-Verschleuderung, weiterläuft.
Auch die Gelbwesten fordern aus einer immer bedrohlicher werdenden sozialen Ungleichheit heraus einen Wandel vom Neoliberalismus weg und hin zu einer sozio-ökologischen Basisdemokratie mit menschlichen Werten jenseits reinen Profitdenkens.
ICAN und IPPNW fordern mit unzähligen Partnern ein globales Atomwaffenverbot. Durch die Kündigung des INF-Vertrages durch die USA droht Europa zu einem nuklearen Pulverfass zu werden und nur der Atom­waffenverbots-Vertrag kann diese Gefahr beenden.
Wie wird der Bundesrat entscheiden? Gegen die Wünsche des eigenen Volkes?
Haben wir Ärzte – Verfechter des Lebens – und unsere Standesorganisation, die FMH, die ­Zeichen der Zeit erkannt?
Ich wünsche mir, dass die FMH-Führung baldmöglichst einen mutigen Entscheid dies­bezüglich fällt und dass sie den Bundesrat ­öffentlich wirksam auffordert, den Atom­waffenverbots-Vertrag, welcher bereits von National- und Ständerat angenommen wurde, zügig zu unterschreiben und zu ratifizieren.
Wenn die Kirchen Kriegsmaterial-Exporte ­ablehnen, dann sollte sich die Ärzteschaft ­geschlossen für atomare Abrüstung aus­sprechen.
Ich wünsche dem FMH-Gremium Zivilcourage.
Wir stehen für einen gewaltlosen Wandel und für eine menschliche Zukunft.