Cavete Maulwürfe!

Briefe / Mitteilungen
Ausgabe
2019/13
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2019.17714
Schweiz Ärzteztg. 2019;100(13):466

Publiziert am 26.03.2019

Cavete Maulwürfe!

Frau Gilli kann man gerne beipflichten, wenn sie Bedenken gegenüber allzu grosser Technik-Gläubigkeit hegt, denn immer mehr werden wir durch die falschen Erwartungen, ­Hackerangriffe und Fehlbenutzungen aller digitalen Angaben wachgerüttelt. Daneben wissen wir auch alle um die eifrigen Bemühungen von Frau Gilli um das EPD (elektronisches Patientendossier) und um eHealth. Gerade wegen der geäusserten Bedenken muss ich warnen. Absolut einverstanden sind wohl die meisten Ärzte damit, dass die Digitalisierung uns allen viel Positives gebracht hat und auch nicht aus der Welt zu schaffen ist, ja dass die elektronische Krankengeschichte, vielleicht auch die papierlose Praxis, grosse Vorteile haben mag, falls gut abgesichert. Gefährlich ist aber die naive Idee, mit dem EPD die Behandlung der Patienten zu verbessern, indem alle Ärzte und vielleicht noch andere Gremien Zugang zum EPD haben. Warum kann nicht der betreffende Arzt selber entscheiden – wie wir das aus dem Militär kannten –, wer das Wissen haben muss und wer nicht? So zum Beispiel bei einer Überweisung und bei Wunsch nach Einsicht durch den Patienten kann er dieses EPD gezielt abgeben. Alles andere schürt die Begehrlichkeit von allen, die davon Nutzen erhoffen, von Krankenkassen, von den Gesundheitsökonomen und Politikern. Sie werden versuchen, an die Akten heranzukommen, das heisst auch auf illegale Weise. Hacken ist doch geil!