Die SFCNS – eine vielfältige Föderation

Weitere Organisationen und Institutionen
Ausgabe
2019/3132
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2019.17969
Schweiz Ärzteztg. 2019;100(3132):1018

Affiliations
Prof. Dr. med., Genf, Präsident SFCNS

Publiziert am 31.07.2019

Die SFCNS wurde im Jahr 2009 ins Leben gerufen, um die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Disziplinen der ­klinischen Neurowissenschaften in der Schweiz voranzutreiben. Sechs medizinische Gesellschaften waren damals an der Gründung der Föderation beteiligt, um ihre jeweiligen Disziplinen zu vertreten und die klinischen Neurowissenschaften als Ganzes zu fördern. Nach dem ersten SFCNS-Kongress 2010 in Basel kamen einige weitere Neurogesellschaften hinzu. So umfasst die Föderation heute zum 10-jährigen Jubiläum 14 Organisationen mit über 2000 Einzelmitgliedern. Wir können deshalb getrost sagen, dass unsere Föderation im Jahr 2019 eine grosse Mehrheit der medizinischen Gesellschaften und Fachleute einschliesst, die sich hierzulande mit der Diagnose und Behandlung von Krankheiten des Nervensystems befassen.

Im Einsatz für Hirnschlagpatienten

Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren hat unsere Föderation bereits einige Projekte in die Wege geleitet, ­welche die Kooperationen innerhalb der klinischen Neurowissenschaften zugunsten einer höheren Behandlungsqualität steigern. So hat das Beschlussorgan der interkantonalen Vereinbarung über die hochspezialisierte Medizin (IV-HSM) bereits 2011 entschieden, die SFCNS mit der schweizweiten Zertifizierung von Kompetenzzentren zur Behandlung von ischämischen Hirnschlägen und Thrombolysen zu beauftragen. Bis heute haben zwei eigens damit beauftragte interdis­ziplinäre und interprofessionelle Kommissionen der SFCNS an 13 Spitälern in der ganzen Schweiz sogenannte Stroke Units zertifiziert. An zehn Zentrums­spitälern haben dieselben zwei Kommissionen sogenannte Stroke Centers zertifiziert, die das Konzept der Stroke Units um spezielle strukturelle, neuroradiologische und neurochirurgische Leistungen erweitern.

Young Clinical Neuroscientists Network ­(YouCliN)

Die jungen klinischen Neurowissenschaftler haben an der dritten Ausgabe des SFCNS-Kongresses im Jahr 2016 ihre eigene Organisation innerhalb der Föderation gegründet: das Young Clinical Neuroscientists Network (YouCliN). Es verleiht in diesem Jahr zum ersten Mal den YouCliN Award für die besten unabhängigen ­Forschungsarbeiten im Bereich der klinischen Neuro­wissenschaften. Zudem organisiert das YouCliN selbständig oder in Kollaboration mit anderen Jung­mitgliederorganisationen erfolgreiche Fort- und Wei­terbildungsveranstaltungen.

Ein eigenes Onlinejournal

Alle Fachbereiche der SFCNS und auch das YouCliN publizieren regelmässig Beiträge in Clinical and Translational Neuroscience. Über 50 Fallbeispiele, Originalarbeiten, Editorials und Reviews zahlreicher Autoren wurden bis heute eingereicht, in Peer-Reviews begutachtet und auf der Website des Journals publiziert. Als offizielles Journal mehrerer schweizerischer Neurogesellschaften, das unter der Federführung der SFCNS produziert wird und für jeden kostenlos im Internet zugänglich ist, richtet es sich an alle Akteure der klinischen Neurowissenschaften in der Schweiz aber auch im Ausland.
Für unsere interdisziplinär geprägte Föderation gewinnt die internationale Zusammenarbeit zunehmend an Bedeutung. So unterhält die SFCNS heute ­vermehrt internationale Kooperationen mit Grundlagenwissenschaftlern, koordiniert länderübergreifend Forschungsfragestellungen und trägt auf diese Weise dazu bei, dass die klinischen Neurowissenschaften auch auf gesamteuropäischer Ebene gefördert werden.
Weitere Informationen zur Föderation unter: sfcns.ch

4th SFCNS Congress und SFCNS Imaging Course

Vom 23. bis 25. Oktober 2019 findet in Lausanne der vierte Kongress der SFCNS statt. Alle 14 Mitgliedsgesellschaften der SFCNS sind in die Organisation dieses Kongresses involviert, der nur alle drei Jahre durchgeführt wird.
Der 4th SFCNS Congress, präsidiert von Professor Karl-Olof Lövblad aus Genf, ist die grösste Tagung in der Schweiz im Bereich der klinischen Neurowissenschaften und eine einzigartige Austauschplattform – nicht nur für Fachpersonen aus den Neurodisziplinen. An den drei Kongresstagen werden einerseits rein medizinische Themen wie Rücken- und Kopfschmerzen, Neuroimmunologie, Neuroinflammation aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln der beteiligten Disziplinen betrachtet. Andererseits stehen Ende Oktober aber auch Fragen zu technischen «Hot Topics» wie künstlicher Intelligenz, Robotik, virtueller Realität und verschiedenen Mobiltechnologien sowie ihrer Verknüpfung mit den Neurowissenschaften im Zentrum. Gleich im Anschluss an den SFCNS Congress findet ebenfalls in Lausanne das erste von sechs Modulen des SFCNS Imaging Course statt. Entwickelt von Professor Christoph Stippich aus Zürich soll der interdisziplinäre SFCNS Imaging Course den Teilnehmern die Magnet­resonanztomographie in unterschiedlichen Kontexten näherbringen.
Weitere Informationen unter: sfcns2019.congress-imk.ch