«Interprofessionelle Gespräche» in der Behandlung von Multimorbidität

Briefe / Mitteilungen
Ausgabe
2019/39
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2019.18243
Schweiz Ärzteztg. 2019;100(39):1298

Publiziert am 24.09.2019

«Interprofessionelle Gespräche» in der Behandlung von Multimorbidität

Es ist unbestritten, dass die Hausärzte bei der Behandlung sowie bei der Koordination von weiteren, oft zahlreichen Leistungserbringern bei multimorbiden Patienten eine zen­trale Rolle spielen. Sie haben diese Herausforderung angenommen, sind aber auch sehr stark auf eine optimale Zusammenarbeit mit den anderen Leistungserbringern bei dieser oft hochkomplexen Patientengruppe angewiesen. Auch diese Health Professionals oder ­Institutionen erbringen mit einem grossen Einsatz anerkennenswerte Leistungen. Es ist eine breit diversifizierte Anzahl von Health Professionals, die sich ebenfalls um das Wohl dieser Patienten engagieren. Was ich gerne anregen oder zur Diskussion stellen möchte, ist, dass vermehrt lokale oder regionale «interprofessionelle Gespräche» zu dieser immer grösser werdenden Herausforderung der Multimorbidität institutionalisiert werden sollten. Vor allem geht es mir auch darum, dass man nicht nur die eigene Fachperspektive jeweils in das Zentrum stellt, sondern dass man mit diesen Gesprächen versucht die Perspektiven der anderen noch besser zu verstehen und daraus Konsequenzen für das eigene Tun und Handeln abzuleiten. Es braucht vermehrt dieses «neue Denken» oder der partizipative Ansatz. Klar, es existieren bereits einige gute Ansätze in dieser Richtung wie z.B. gemischte QZ, oder das Thema wird auch an Kongressen und anderen Fortbildungsveranstaltungen behandelt, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass, wie bereits oben erwähnt, «Interprofessionelle Gespräche» den angesagten Aufbruch in der Behandlung von Multimorbidität einen zusätzlichen Schub geben könnte. Zu den interprofessionellen Teams gehört auch immer der Patient dazu, d.h., ein wichtiger Grundsatz ist es, den Patienten in diesem Kontext in den Mittelpunkt der Überlegungen zu stellen und die Aufgaben zu erfüllen.
Gerne möchte ich noch auf den folgenden ­Artikel hinweisen:
Aufbruch ist angesagt in der Behandlung von Multimorbidität. Sven Streit, SGAIM-Delegierter des European General Practice Research Network (EGPRN), Berner Institut für Hausarztmedizin BIHAM, berichtet vom EGPRN-Kongress in Tampere, Finnland, vom Mai 2019 in der Zeitschrift Primary and Hosptal Care 2019;19(8):238–40.