Offener Brief zum Eisenmangel

Briefe / Mitteilungen
Ausgabe
2019/47
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2019.18409
Schweiz Ärzteztg. 2019;100(47):1572

Publiziert am 19.11.2019

Offener Brief zum Eisenmangel

Sehr geehrte Damen und Herren
Die Hälfte der Menschheit leidet an einem ­unbehandelten Eisenmangel. Betroffen sind vor allem Frauen und Kinder. Ihr Ferritinwert liegt in der Regel unter 50 ng/ml, was nach ­unserer tausendfach belegten Erfahrung der Problemzone entspricht, in welcher Patienten oft unter verschiedenen Eisenmangelsymptomen leiden. Die Ferritinwerte von Männern liegen im Durchschnitt jedoch zwischen 100 und 200 ng/ml, das ist der Optimalbereich. Sobald betroffene Frauen und Kinder gleich viel Eisen haben wie erwachsene Männer, werden die meisten gesund. Der Basler Arzt Beat Schaub hat 1998 das Frühstadium von ­Eisenmangel entdeckt – das Eisenmangelsyndrom IDS (Iron Deficiency Syndrome).
Die Schweizer Ärzteschaft hat auf diese Ent­deckung gut reagiert. Sie hat die intravenöse ­Eisentherapie inzwischen landesweit eingeführt. Seit über zwanzig Jahren bezahlen Schweizer Krankenkassen die Eisentherapie gern. Ihre Erkenntnis: Dank der Eisentherapie gibt es gesündere Menschen für geringere Kosten.
Wie gewisse Schweizer Medien im August berichteten, hat die WHO dieses Jahr für Frauen und Kinder einen Ferritinwert von 15 ng/ml als genügend definiert. Das ist irritierend, denn unsere Erkenntnisse zeigen, dass bei so tiefen Werten Mangelsymptome eher die Regel als die Ausnahme sind. Orientiert man sich am männlichen Durchschnittswert, wird der Missstand deutlich, und die WHO muss sich die Frage gefallen lassen, auf welche Art und Weise sie einen solchen Wert definiert hat.
Beim Eisenmangelsyndrom, der oben erwähnten Entdeckung durch Dr. med. Beat Schaub von 1998, handelt es sich um das von der Schulmedizin nicht gelehrte Frühstadium von Eisenmangel. Dahinter steht eine neue, patientenzentrische Philosophie im Gesundheitswesen: Eisenmangelpatienten sollen in erster Linie ihr fehlendes Eisen erhalten – und zwar schon im Frühstadium. Es ist unethisch, sie immer wieder unnötig abklären zu lassen, falsch zu behandeln und oft sogar falsch zu psychiatrisieren – ohne Chance auf Heilung und für teures Geld. Erst wenn diese Patienten das fehlende Eisen erhalten, können sie gesund werden. Die Swiss Iron Health Organisation (SIHO) weist das in den Eurofer-Studien seit 2007 regelmässig nach.
Aus diesen oben genannten Gründen ruft die SIHO die WHO dazu auf, das Eisenmangelsyndrom und damit 20 Jahre Gesundheitspraxis in der Schweiz anzuerkennen, die Schweizer Eisentherapie in Kooperation mit der SIHO und der Schweizer Regierung zu fördern und zu globalisieren. Die SIHO hat im August 2019 die Schweizer Regierung zu diesem Zweck mit einem Eisenbrief um Hilfe gebeten.
Es würde uns freuen, Sie persönlich zu treffen und Ihnen das Eisenmangelsyndrom und das Swiss Iron System vorzustellen.
Mit freundlichen Grüssen
Kopie: Bundesrat Alain Berset
Weiterführende Informationen:
Praxisstudie SwissFer (www.swissfer.ch)
Eisenbrief vom 7. August an die Schweizer ­Regierung (www.eisenbrief.ch)