Die Abteilung Daten, Demographie und Qualität (DDQ) publiziert jährlich die neusten Zahlen zur Ärztestatistik. Die Ärztestatistik 1940–2019 und das zugehörige Abfragetool finden Sie online.* Die Ärztestatistik macht Entwicklungen sichtbar und dient der Information von Politik, Forschung, Akteuren des Gesundheitswesens und der Öffentlichkeit.
Gesamtzahl der Ärzteschaft und Arbeitssektor
Im Jahr 2019 waren in der Schweiz 37 882 Ärztinnen und Ärzte berufstätig (16 372 Frauen, 21 510 Männer). Im Vergleich zum Vorjahr hat die Gesamtzahl um 357 Personen zugenommen (plus 1 Prozent), jedoch fällt die Zunahme deutlich geringer aus als in den Vorjahren (2018: 625; 2017: 725; 2016: 850; 2015: 977). Unter Berücksichtigung des Arbeitspensums kommen die Ärztinnen und Ärzte auf 33 486 Vollzeitäquivalente (ein Vollzeitäquivalent entspricht rund 55 Wochenstunden; 2018: 33 164) (Abb. 1).
Die Ärztedichte liegt in der Schweiz bei 4,4 Ärztinnen und Ärzten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner (3,9 Ärzte pro 1000 Einwohnerinnen in Vollzeitäquivalenten). Damit ist die Ärztedichte in der Schweiz zwar höher als der OECD-Durchschnitt von 3,6 Ärztinnen/Ärzten pro 1000 Einwohnerinnen/Einwohner, sie ist jedoch vergleichbar mit den Ärztedichten der Nachbarländer (Deutschland 4,2; Österreich 5,1; Frankreich 3,1; Italien 4,0) [1].
19 706 Ärztinnen und Ärzte (2018: 19 331) sind hauptberuflich im Praxissektor tätig (vgl. Tab. 1). Im Spitalsektor sind es 17 594 (2018: 17 609). Ohne Berücksichtigung des Arbeitspensums hat die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte im Vergleich zum Vorjahr nur im Praxissektor zugenommen, im Spitalsektor hingegen um 15 Ärztinnen und Ärzte abgenommen. Im Spitalsektor ist der Frauenanteil mit 47 Prozent höher als im Praxissektor mit 40 Prozent (Abb. 2). 1,5 Prozent der Ärztinnen und Ärzte üben eine Tätigkeit ausserhalb des Praxis- und Spitalsektors (anderer Sektor) aus.
Tabelle 1: Ärztinnen und Ärzte und Vollzeitäquivalente (VZÄ) nach Geschlecht und Sektor (Hauptberufstätigkeit) 2019.
Frauen
Männer
Total
VZÄ
Praxissektor
7 915
11 791
19 706
16 008
Spitalsektor
8 260
9 334
17 594
16 716
Anderer Sektor
197
385
582
494
Total
16 372
21 510
37 882
33 486
VZÄ = Vollzeitäquivalent
Alters- und Geschlechterstruktur
Das Durchschnittsalter der Ärztinnen (46,3) und Ärzte (52,6) liegt 2019 bei 49,8 Jahren. Im Praxissektor sind sie durchschnittlich zehn Jahre älter als ihr Kollegium im Spitalsektor (54,9 Jahre gegenüber 44,0 Jahre). Der Altersunterschied zwischen den Sektoren ist hauptsächlich durch die Weiterbildung der assistierenden Ärzteschaft bedingt, welche vorwiegend in Spitälern absolviert wird.
Das Durchschnittsalter der ambulant tätigen Grundversorgerinnen und Grundversorger ist mit 54,2 Jahren (Frauen: 50,2 Jahre: Männer: 57,2 Jahre) vergleichbar mit dem Durchschnittsalter der ambulant tätigen Spezialistinnen und Spezialisten (Durchschnitt: 54,4 Jahre; Frauen: 52,9 Jahre; Männer: 57,0 Jahre).
Im Spitalsektor sind die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte durchschnittlich 34,7 Jahre, Oberärztinnen und Oberärzte 46,2 Jahre, Leitende Ärztinnen und Ärzte 49,3 Jahre und Chefärztinnen und Chefärzte 55,6 Jahre alt.
Im Praxissektor sind rund 34 Prozent der Ärztinnen und Ärzte mindestens 60 Jahre alt. Im Spitalsektor liegt dieser Anteil bei 10 Prozent (vgl. Abb. 3).
Aus- und Weiterbildung
2019 waren im Bereich Humanmedizin 4955 Studierende (1786 Männer, 3169 Frauen) im Bachelorstudiengang eingeschrieben, im Masterstudiengang waren es 3322 Studierende (1366 Männer, 1956 Frauen) [1].
1089 Ärztinnen und Ärzte haben 2019 das eidgenössische Diplom in Humanmedizin erhalten. Im gleichen Jahr hat die Medizinalberufekommission (MEBEKO) 2940 ausländische Arztdiplome anerkannt [2] (Abb. 4).
1334 Ärztinnen und Ärzte haben 2019 einen eidgenössischen Facharzttitel erworben (Frauenanteil 56,5 Prozent). Im Jahr 2019 hat die MEBEKO 1366 ausländische Facharzttitel anerkannt [3] (Abb. 4). Bei Abschluss der Weiterbildung bzw. Erwerb des ersten Facharzttitels sind die Ärztinnen und Ärzte im Durchschnitt 36,0 Jahre alt (Frauen: 35,8 Jahre; Männer: 36,3 Jahre). Der Anteil Titelerteilungen in den generalistischen Fachgebieten der Allgemeinen Inneren Medizin, Kinder- und Jugendmedizin und Praktischer Arzt / Praktische Ärztin beträgt 37,4 Prozent.
43,4 Prozent der Ärztinnen und Ärzte, die 2019 einen eidgenössischen Facharzttitel erworben haben, weisen ein ausländisches Ärztediplom aus. Sie haben folgende Herkunftsländer: Deutschland 45,9 Prozent, Österreich 14,2 Prozent, Italien 9,3 Prozent, Griechenland 7,1 Prozent, Frankreich 5,9 Prozent (weitere Länder 17,6 Prozent).
Tabelle 2: Übersicht der Ärztinnen und Ärzte nach Fachrichtung (Hauptberufstätigkeit) 2019.
Frauen
Männer
Total
Allgemeine Innere Medizin
3523
4764
8287
Psychiatrie und Psychotherapie
1681
2167
3848
Kinder- und Jugendmedizin
1220
700
1920
Gynäkologie und Geburtshilfe
1216
701
1917
Anästhesiologie
705
853
1558
Praktische/rÄrztin / Arzt
724
829
1553
Orthopädische Chirurgie
121
1070
1191
Chirurgie
290
898
1188
Ophthalmologie
454
610
1064
Radiologie
285
636
921
Kardiologie
172
656
828
Kinder- und Jugendpsychiatrie
457
243
700
Intensivmedizin
239
438
677
Neurologie
221
415
636
Dermatologie und Venerologie
303
293
596
ORL
152
358
510
Rheumatologie
139
312
451
Gastroenterologie
80
337
417
Med. Onkologie
163
213
376
Urologie
55
313
368
Pneumologie
88
242
330
Pathologie
125
128
253
Nephrologie
98
145
243
Phys.Med. und Rehabilitation
78
162
240
Endokrinologie/Diabetologie
108
125
233
Neurochirurgie
34
188
222
Plastische Chirurgie
66
155
221
Infektiologie
86
129
215
Hämatologie
84
126
210
Handchirurgie
53
150
203
Angiologie
51
145
196
Allergologie/Immunologie
63
103
166
Arbeitsmedizin
48
85
133
Radio-Onkologie / Strahlenth.
52
81
133
Kinderchirurgie
41
58
99
Mund-, Kiefer- und Gesichtschir.
7
90
97
Gefässchirurgie
11
71
82
Nuklearmedizin
18
62
80
Herz- und thorak. Gefässchir.
10
67
77
Prävention und Gesundheitsw.
32
32
64
Rechtsmedizin
33
28
61
Thoraxchirurgie
3
40
43
Klin. Pharmakol. und Toxikol.
21
21
42
Pharmazeutische Medizin
15
27
42
Tropen- und Reisemedizin
8
28
36
Medizinische Genetik
16
12
28
Neuropathologie
2
11
13
kein Hauptfachgebiet
2 921
2 193
5 114
Total
16 372
21 510
37 882
Medizinische Fachrichtungen
Die Allgemeine Innere Medizin ist in der berufstätigen Ärzteschaft das am häufigsten vertretene Fachgebiet (21,9 Prozent). An zweiter Stelle liegt die Psychiatrie und Psychotherapie (10,2 Prozent), gefolgt von Gynäkologie und Geburtshilfe (5,1 Prozent), Kinder- und Jugendmedizin (5,1 Prozent) sowie Anästhesiologie (4,1 Prozent).
Den höchsten Frauenanteil verzeichnen die Fachrichtungen Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (65,3 Prozent), Kinder- und Jugendmedizin (63,5 Prozent) und Gynäkologie und Geburtshilfe (63,4 Prozent). Die Männer sind im Vergleich zu den Frauen in den chirurgischen Fachgebieten in der Überzahl (Thoraxchirurgie 93,0 Prozent, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 92,8 Prozent, Orthopädische Chirurgie 89,8 Prozent, Herz- und thorakale Gefässchirurgie 87,0 Prozent, Gefässchirurgie 86,6 Prozent, Urologie 85,1 Prozent und Neurochirurgie 84,7 Prozent).
3753 Ärzte und 1672 Ärztinnen sind Mehrfachtiteltragende. Der am häufigsten vertretene Facharzttitel unter ihnen ist die Allgemeine Innere Medizin (3827). Mehrfachtiteltragende sind vorwiegend in der Kardiologie (628), Intensivmedizin (624) und der Rheumatologie (374) tätig.
Ausländische Diplome
13 755 (36,3 Prozent) der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz stammen aus dem Ausland (bzw. besitzen ein ausländisches Diplom). Im Vergleich zum Vorjahr ist ihr Anteil um 0,9 Prozent von 35,4 auf 36,3 Prozent angestiegen (Abb. 5). Im Praxissektor beträgt der Anteil der Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland 32,7 Prozent, im Spitalsektor 40,2 Prozent. Mit 45,3 im Praxis- bzw. 47,3 Prozent im Spitalsektor ist der Anteil an Frauen mit ausländischem Arztdiplom in beiden Sektoren tiefer als der Männeranteil (54,7 im Praxis- bzw. 52,7 Prozent im Spitalsektor). Der Grossteil der ausländischen ärztlichen Fachkräfte stammt aus Deutschland (53,4 Prozent), gefolgt von Italien (8,9 Prozent), Frankreich (6,9 Prozent) oder Österreich (6,0 Prozent).
Arbeitspensum
Das Arbeitspensum der Ärztinnen und Ärzte betrug 2019 durchschnittlich 8,8 Halbtage pro Woche (1 Halbtag = 4–6 Std.), was einer Wochenarbeitszeit von 48 Stunden1 entspricht. Im Praxissektor beträgt das durchschnittliche Arbeitspensum mit 8,1 Halbtagen mehr als einen Halbtag weniger als im Spitalsektor (9,5 Halbtage). Das durchschnittliche Arbeitspensum der Frauen (Praxis: 7,0, Spital: 8,9 Halbtage) ist deutlich tiefer im Vergleich zu demjenigen ihrer Kollegen (Praxis: 8,7; Spital: 10,0 Halbtage) (Tab. 3). Die Mehrheit der im Spital Tätigen arbeitet 90 Prozent (Beschäftigungsgrad) oder mehr (Abb. 6), während im Praxissektor die Hälfte unter 90 Prozent arbeitet (Vollzeitäquivalent 55 Stunden/Woche).
Tabelle 3: Arbeitspensum nach Sektor und Geschlecht 2009 und 2019.
Frauen
Männer
Total
2009
2019
2009
2019
2009
2019
Sektor
Ambulant
6,9
7,0
9,1
8,7
8,6
8,1
Stationär
8,7
8,9
10,1
10,0
9,8
9,5
Anderer
7,6
7,7
8,2
8,7
8,0
8,3
Total
7,4
7,6
9,4
9,2
8,9
8,8
Funktion und Praxisstruktur
Von den 19 706 Ärztinnen und Ärzten im Praxissektor sind 81,8 Prozent Praxisinhabende oder -teilhabende. 7,0 Prozent sind als Praxisassistierende oder als Fachärztin/Facharzt angestellt. Die restlichen 12,2 Prozent sind in anderen Funktionen tätig (z.B. Geschäftsleiter, Praxisstellvertreter etc.). Im Spitalsektor bilden die Assistierenden in Weiterbildung mit rund 52,2 Prozent die grösste Gruppe. Erwartungsgemäss reduziert sich die Anzahl Ärztinnen und Ärzte mit steigender Hierarchiestufe. So sind im Spitalsektor 18,6 Prozent als Oberärztin/Oberarzt tätig, 12,5 Prozent als Leitende Ärztin oder Leitender Arzt und 8,9 Prozent als Chefärztin/Chefarzt. Einzig bei den Assistenzärztinnen und -ärzten überwiegt der Frauenanteil (58,9 Prozent), danach nimmt er laufend ab: auf Oberarztstufe sind es 47,2 Prozent Frauen, bei der leitenden Ärzteschaft 26,7 Prozent und 12,8 Prozent auf Chefarztebene.
50,3 Prozent der Ärztinnen und Ärzte im Praxissektor sind in Einzelpraxen tätig. Dieser Anteil hat seit 2009 um 13 Prozent abgenommen. Frauen arbeiten etwas seltener (42,4 Prozent) in Einzel- als in Doppel- und Gruppepraxen (57,6 Prozent). Bei den Männern ist der Anteil an Ärzten in Einzelpraxen mit 55,3 Prozent leicht höher. In einer Gruppenpraxis arbeiten durchschnittlich 4,3 Ärztinnen und Ärzte.
Qualität der medizinischen Versorgung stärken
34 Prozent der praxisambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte sind 60 Jahre alt oder älter. Die Ärztedichte stagniert, und es besteht in der Schweiz bereits heute eine hohe Abhängigkeit von Ärztinnen und Ärzten, die ihr Diplom im Ausland erworben haben. Gleichzeitig wird die Bevölkerung älter, und die Zahl der Patientinnen und Patienten mit damit einhergehenden Erkrankungen nimmt zu. Es werden also Massnahmen nötig, um die steigende Nachfrage nach medizinischer Versorgung in Zukunft zu sichern. Ein möglicher Ansatz ist die Stärkung der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in der Schweiz. Eine weitere Massnahme könnte darin bestehen, den Verbleib der Ärzteschaft in ihrer kurativen Tätigkeit durch geeignete Arbeitsmodelle (z.B. Jobsharing, Teilzeitstellen) zu fördern.
Es geht aber nicht nur darum, den Mehrbedarf an medizinischen Leistungen durch mehr Gesundheitsfachkräfte zu decken, sondern auch um eine zielgerichtete Versorgung. Das Verbesserungspotential in der medizinischen Versorgung muss erkannt und ausgeschöpft werden.
Die Verbesserung der medizinischen Versorgung und die Stärkung der Qualität in der Medizin sind im Gesetz festgehalten. Mit der Teilrevision des Krankenversicherungsgesetzes müssen die Verbände der Leistungserbringer und jene der Versicherer ab 2021 Verträge über die Qualitätsentwicklung (Qualitätsverträge) abschliessen [4]. Die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin der FMH (SAQM) und die Versicherungsverbände santésuisse und curafutura haben im Rahmen der «Arbeitsgruppe Qualität FMH/Versicherer» (AGQ FMH/Versicherer) ein Pilotprojekt zur Förderung von Qualität und Transparenz im ambulanten Sektor lanciert.
In diesem Sinne wird sich die FMH zusammen mit weiteren Partnern auch im kommenden Jahr mit Hilfe von Daten aus der FMH-Ärztestatistik und Qualitätsprojekten für Transparenz im Gesundheitswesen und für eine qualitativ hochstehende und damit auch ressourceneffiziente medizinische Versorgung einsetzen.
Datengrundlage
Die FMH-Ärztestatistik wird jeweils zum Jahresende (Stichtag 31. Dezember) neu erstellt. Die FMH-Datenbank (n = 37 882) enthält die wichtigsten ärztedemographischen Merkmale wie Alter, Geschlecht, Nationalität und Ort der Berufsausübung der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz. Die Angaben zur Berufstätigkeit (Arbeitspensum, Praxisstruktur etc.) werden mittels Fragebogen auf dem Mitgliederportal myFMH erhoben und beruhen auf Selbstdeklaration (myFMH-Stichprobe). Die Erhebung wurde 2008 erstmals durchgeführt, daran haben 2564 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen. Seit 2008 wächst die Teilnehmerzahl um durchschnittlich rund 1400 Ärztinnen und Ärzte pro Jahr. Die myFMH-Stichprobe 2019 enthält aktuell Angaben von über 17 803 Ärztinnen und Ärzten und wird mit der Grundgesamtheit der Ärzteschaft hinsichtlich des Geschlechts und des Sektors verglichen. Der Spitalsektor und Frauen im Spitalsektor sind in der Stichprobe untervertreten (Differenz zur Grundgesamtheit >10%). Um diese Verzerrung aufzuheben, wurden die Auswertungen nach Sektor und Geschlecht getrennt vorgenommen oder entsprechend gewichtet.
Glossar (alphabetische Reihenfolge)
Ambulante Behandlungen imSpitalsektor
Alle Behandlungen, die weder als stationär noch als teilstationär angesehen werden.
Anderer Sektor
Zum anderen Sektor gehören die Tätigkeiten jener Ärztinnen und Ärzte, die weder zum Praxis- noch zum Spitalsektor gehören (Versicherungen, öffentlichen Verwaltung, Industrie etc.).
Arbeitspensum
Das Arbeitspensum wird in Halbtagen angegeben. Ein Halbtag entspricht einem Arbeitsvolumen von 4 bis 6 Stunden. Eine Vollzeitstelle wird definiert als ein durchschnittliches Wochen-Arbeitspensum von 10 Halbtagen.
Ärzte im Praxis-, Spital- oder anderen Sektor
Die Ärztin, die ihre / der Arzt, der seine Hauptberufstätigkeit im Praxis-, Spital- oder anderen Sektor hat.
Ärztenetzwerke
Ärztenetzwerke sind Organisationen, die von Leistungserbringenden gebildet werden und der Grundversorgung dienen. Durch verbindliches Zusammenwirken untereinander, mit netzfremden Leistungserbringenden und mit den Kostentragenden erbringen sie auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ausgerichtete Gesundheitsleistungen. Dieses Zusammenwirken beruht auf vereinbarten Behandlungsprozessen, unternehmerischen Organisationsstrukturen und einer gemeinsamen Betreuungskultur.
Berufstätige Ärztinnen und Ärzte
Als berufstätige Ärztinnen und Ärzte gelten Personen, die ein Universitätsstudium der Medizin erfolgreich abgeschlossen haben (mit oder ohne Weiterbildung) und im Praxissektor, im Spitalsektor (einschliesslich Assistenzärzte/-innen) oder in einem anderen Sektor (z.B. Verwaltung, Versicherungen) tätig sind (Quelle: BFS).
Doppel- oder Gruppenpraxis
Nutzung von Apparaten, Einrichtungen oder Räumlichkeiten durch zwei oder mehr ärztliche Fachpersonen.
Einzelpraxis
Nutzung von Apparaten, Einrichtungen oder Räumlichkeiten durch einen einzigen Arzt, eine einzige Ärztin.
Hauptberufstätigkeit
Als Hauptberufstätigkeit gilt der Sektor Praxis-, Spital- oder anderen Sektor, in welchem die Ärztin / der Arzt mehrheitlich tätig ist.
Hauptfachgebiet
Das Hauptfachgebiet eines Arztes, einer Ärztin entspricht dem Facharzttitel, in welchem er seinen / sie ihren grössten Anteil der medizinischen Tätigkeit ausführt (gemäss Selbstdeklaration und vordefinierten Regeln).
Kanton
Es gilt derjenige Kanton, in welchem der Arzt seine / die Ärztin ihre Hauptberufstätigkeit ausübt. Wenn keine Angaben vorhanden sind, gilt der Kanton der Kontaktadresse.
Praxissektor
Zum Praxissektor gehören «Konsultations- und Behandlungstätigkeiten von Ärztinnen und Ärzten in Einzel- oder Gruppenpraxen. Die Patientinnen und Patienten werden in der Regel ambulant oder zu Hause behandelt (Hausbesuche). Inbegriffen sind auch Konsultationstätigkeiten von Privatärzten, welche Krankenhäusern angeschlossen sind, sowie Tätigkeiten in Kliniken, Unternehmen, Schulen, Altersheimen, Gewerkschaften und Wohltätigkeitsvereinen» (Quelle: BFS). Dies gilt zum Beispiel für Praxisärztinnen und -ärzte.
Stationäre Behandlung imSpitalsektor
Aufenthalt im Spital von mindestens 24 Stunden zur Untersuchung, Behandlung und Pflege; Aufenthalt im Spital von weniger als 24 Stunden, bei dem während einer Nacht ein Bett belegt wird, sowie Aufenthalt im Spital bei Überweisung in ein anderes Spital und bei Todesfall.
Stationärer Spitalsektor
Zum Spitalsektor zählen «Ärztliche Behandlungen, Diagnosen, Pflege, chirurgische Eingriffe, Analysen, Notfalldienst sowie Tätigkeit in der Aus-, Weiter- und Fortbildung usw. in Krankenhäusern. Zum stationären Sektor gehören auch Wohnheime mit einer sozialen Betreuung rund um die Uhr von Kindern, Betagten und Personengruppen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind» (Quelle: BFS).