Ergebnisse der Leserumfrage

Die SÄZ ist und bleibt die führende Zeitschrift der Ärzteschaft

Tribüne
Ausgabe
2020/48
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2020.19384
Schweiz Ärzteztg. 2020;101(48):1624-1627

Affiliations
Redaktorin Print Online

Publiziert am 24.11.2020

Diesen Sommer fragten wir unsere Leserinnen und Leser nach ihrer Meinung rund um die Schweizerische Ärztezeitung. Die Antworten bestärken uns in unserer ­Arbeit und helfen uns, den Inhalt der Zeitschrift auch in Zukunft möglichst gut auf die Bedürfnisse unserer Leserschaft auszurichten.
Wird die SÄZ lieber online oder in gedruckter Formausgabe gelesen? Welche Rubrik ist die beliebteste? Wie werden die Qualität und Länge der Artikel von unseren Leserinnen und Lesern beurteilt? Gefällt den Usern unsere Website? Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu erhalten, führte die SÄZ-Redaktion zwischen Anfang Juni und Mitte August 2020 eine Online-Umfrage durch. Der Fragebogen wurde von 542 Teilnehmenden vollständig ausgefüllt. 242 Personen begannen die Umfrage, beendeten sie jedoch nicht. Um möglichst viele Leserinnen und Leser zu erreichen, ­boten wir zusätzlich zur Online-Umfrage die Möglichkeit an, handschriftlich teilzunehmen – davon wurde jedoch kaum Gebrauch gemacht. Auch wenn die Teilnehmerzahl im Vergleich zur Auflage der Zeitschrift (39 000 Exemplare) auf den ersten Blick bescheiden erscheint, ermöglichen uns die Antworten trotzdem, Trends zu erkennen, welche für die Weiterentwicklung der SÄZ von Bedeutung sind. Deshalb möchten wir auch allen Teilnehmenden herzlich danken. Sie haben uns wertvolle Informationen geliefert.

Nr. 1 in Gesundheitspolitik

Mehr als 57% der Befragten gaben an, dass sie die SÄZ hauptsächlich nutzen, um sich über aktuelle Themen rund um das Schweizer Gesundheitssystem zu informieren. SÄZ-Artikel helfen rund 60% der Befragten, sich eine Meinung zu gesundheits- und berufspolitischen Fragen zu bilden.
Die SÄZ wird vorrangig in gedruckter Form gelesen: 51% bevorzugen die Printausgaben, während 36% die Online-Version favorisieren. 63% der Befragten stufen die gedruckten Ausgaben als «leserfreundlich» ein.
Abbildung 1: Die SÄZ ist eine wichtige Informationsquelle für die Ärzteschaft.

Online Bereich: Verbesserungspotenzial

Für die Website (saez.ch) sind die Ergebnisse weniger eindeutig. Die Userinnen und User nutzen hauptsächlich die «Aktuelle Ausgabe» (62%) sowie das Archiv (43%). Letzteres stuft fast die Hälfte der Befragten als sehr nützlich ein. Die generelle Benutzerfreundlichkeit der Website schneidet weniger positiv ab: Nur 40% finden die Website anwenderfreundlich. Einige Use­rinnen und User kommentierten dazu: «Die Seite erscheint veraltet», «Zu komplex», «Könnte übersicht­licher gestaltet werden». Zusammenfassend müssen wir feststellen, dass beim Online-Auftritt ein grosses Verbesserungspotenzial besteht.
Abbildung 2: Nicht nur offizielle Mitteilungen der Organisationen sind beliebt, sondern auch Meinungsäusserungen der Basis und kulturelle Themen.

Offizielle Infos und Kultur

Welches sind die beliebtesten Rubriken? Etwas über 60% schätzen vorrangig die Beiträge der FMH. Ebenfalls sehr beliebt sind die Artikel der Rubrik «Organisationen der Ärzteschaft» (56%). Gleichauf wie die offi­ziellen Mitteilungen stossen Publikationen unter der Rubrik «Tribüne» bei fast 56% der Leserschaft auf ein reges Interesse. Aber auch kulturelle Themen finden Anklang: Artikel unter der Feuilleton-Rubrik «Horizonte» werden von 42% gerne gelesen.

Gute Ausgangsposition

Was zeichnet die SÄZ aus? Das führende Alleinstellungsmerkmal der Zeitschrift ist die fundierte Berichterstattung über standes- und gesundheitspoli­tische Themen. Und was schätzt die Leserschaft am meisten an der SÄZ? In erster Linie die Themenvielfalt und die Tatsache, dass die SÄZ der Ärztegemeinschaft als Diskussionsplattform dient. Zudem werden Qualität, Seriosität und Nützlichkeit der Informa­tionen posi­tiv hervorgehoben. Zur Frage der Themen, die vermehrt aufgegriffen werden sollten, fallen die Antworten sehr unterschiedlich aus: Die Wünsche reichen von noch mehr Beiträgen zu gesundheitspolitischen Themen, bis hin zu mehr wissenschaftlichen, juristischen, ja sogar philosophischen Inhalten. Mehrere Teilnehmenden wünschen sich generell noch mehr von der «Basis» zu hören und dass die Redaktion versuchen sollte, aktuelle Themen rascher auf­zugreifen.

«Weiter so!», aber …

Zum Schluss der Umfrage hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, weitere Kommentare abzugeben. Die Mehrheit der Leserinnen und Leser ermutigt unsere Redaktion, ihre «gute Arbeit» weiterzuführen – dieses Lob hat uns selbstverständlich sehr gefreut. In den Kommentaren wurde jedoch mehrfach darauf hingewiesen, dass die eingereichten Artikel zum Teil qualitativ besser, prägnanter und kürzer verfasst sein könnten – um dies zu erreichen, müssen wir künftig noch stärker während des Lektorats in die eingereichten Texte eingreifen. Weiteres Verbesserungspotenzial sehen die Teilnehmenden zudem beim Layout der Zeitschrift. Und unter den französischsprachigen Leserinnen und Lesern äusserten mehrere ihr Bedauern darüber, dass in der französischen Ausgabe zu viele Arti­kel auf Deutsch erscheinen.

Wer hat an der Umfrage teilgenommen?

Mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden sind männlich. Das Alter ist gleichmässiger verteilt: Fast ein ­Drittel ist zwischen 36 und 54 Jahren alt, bei 31% liegt das Alter zwischen 55 und 65 Jahren, während das Alterssegment >65 Jahre mit 38% vertreten war. Leider blieben die jüngsten Leserinnen und Leser (bis 35 Jahre) mit weniger als 3% klar untervertreten.
Neben Ärztinnen und Ärzten haben interessanterwei­se auch Vertreter anderer Bereiche an der Umfrage teilgenommen. Dazu zählen: Rechtswissenschaften, Gesundheitsökonomie, medizinische Kommunikationsberatung, Marketing, Politik, Forschung, Unter­nehmens- und Spitalmanagement, Ernährung, Physiotherapie und Pflege. Die SÄZ spielt definitiv bei verschiedenen Playern im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle.
Abbildung 3: Nur wenige der Altersgruppe «unter 35 Jahre» haben an der Umfrage teilgenommen.

Schlussfolgerungen

Die Antworten bestätigen einerseits, dass die Schwei­zerische Ärztezeitung hierzulande als die «offizielle Stimme» der Ärzteschaft wahrgenommen wird und als Diskussionsplattform rund um gesundheits- und standespolitische Fragen eine zentrale Rolle spielt. Andererseits gilt es, den Inhalt der Zeitschrift an die wechselnden Bedürfnisse der Leserschaft anzupassen: Das Layout im Print- und Online-Bereich braucht eine Überarbeitung, bei der Themen- und Autorenwahl sollte vermehrt dem Umstand Rechnung getragen werden, dass Frauen heutzutage die Mehrheit der Ärzteschaft ausmachen, und last but not least sollte der Inhalt auch für jüngere Leserinnen und Leser relevant sein. Nun sind wir vom Schweizerischen Ärzteverlag EMH gefordert. Wo stehen wir in diesem Prozess? Die Überarbeitung der Website läuft bereits auf Hochtouren. Auch eine entsprechende Anpassung im Layoutbereich der Printausgabe ist projektiert. Was die Präsenz in der Romandie betrifft, freut es uns sehr, dass wir mit Anne-Françoise Allaz nicht nur eine sehr kompetente Ärztin, sondern auch eine weitere Vertreterin der Westschweiz in der Redaktionskommission begrüssen durften. Zudem legen wir seit einem Jahr bewusst den Fokus nicht nur auf die Förderung französischer Texte, sondern auch auf die Präsentation ausgewählter Projekte in der Romandie.
Damit sind die wichtigsten Weichen gestellt, dass die Schweizerische Ärztezeitung auch weiterhin das Flaggschiff im Bereich Standes- und Gesundheitspolitik bleibt.
julia.rippstein[at]emh.ch