EPD im ambulanten Bereich: unüberschaubare Risiken und Kosten

Briefe / Mitteilungen
Ausgabe
2021/1920
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2021.19837
Schweiz Ärzteztg. 2021;102(1920):659

Publiziert am 12.05.2021

EPD im ambulanten Bereich: unüberschaubare Risiken und Kosten

Das Debakel bei «www.meineimpfungen.ch» und die diversen IT-Pannen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie sollten uns eine Warnung sein. Wir wären gut beraten, die Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) im ambulanten Bereich vor diesem Hintergrund zu verschieben. Wie kann es sein, dass beim digitalen Urnengang noch ­immer Sicherheitsbedenken bestehen, nicht aber im Falle des EPD? Die Kosten für das ­Programmieren der nötigen Schnittstellen, die Datensicherheit, die Updates und die Zertifizierungskosten werden einmal mehr auf die niedergelassene Ärzteschaft abgewälzt. Und wer die bundesrätliche Botschaft genau liest, dem wird klar, dass für diesen Digi­talisierungsakt tarifarische Kompensationen nicht wirklich vorgesehen sind. Bereits heute sind die direkten und indirekten Kosten zur Erfüllung der zunehmenden Flut an Vorschriften und Vorgaben erheblich. Die Digi­talisierung hat erwünschte Wirkungen, aber eben auch unerwünschte Effekte und Risiken, die nicht einfach ausgeblendet werden dürfen. Das Tempo der Digitalisierung sollte vorsorglich gedrosselt werden, denn auch hier gilt: «Primum non nocere.»