Neue Themenserie

Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen

Tribüne
Ausgabe
2022/18
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2022.20753
Schweiz Ärzteztg. 2022;103(18):605

Publiziert am 03.05.2022

Die Erde hat Fieber. Der Klimawandel lässt sich längst nicht mehr ignorieren. Veränderte Wetterbedingungen tragen etwa dazu bei, dass sich Krankheitserreger weltweit stärker verbreiten können. Hitzewellen ­können darüber hinaus die Gesundheit beeinträchtigen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschlechtern – und zu vermehrten Todesfällen führen.
Das Ansteigen der Temperatur hat bereits jetzt Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung. Das wird sich in Zukunft noch verstärken. Allein schon deshalb lohnt es sich für Ärztinnen und Ärzte, sich mit dem Klimawandel aus­einanderzusetzen.
Um der Katastrophe entgegenzutreten, sind wir alle gefordert. Die Wirtschaft muss umdenken, der Ausbau erneuerbarer Energien muss beschleunigt werden, jeder und jede Einzelne sollte sich fragen: Was kann ich tun, um nachhaltiger zu leben? Auch im Gesundheitswesen findet ein Umdenken statt. Die FMH schreibt zum Thema Klimawandel und Gesundheit: «Die Ärzteschaft der Schweiz anerkennt den Klimawandel als substanzielle Bedrohung für die regionale und globale Gesundheit. Der Klimawandel stellt die grösste gesundheitliche Bedrohung unseres Jahrhunderts dar. Sowohl die neue gesundheitspolitische Strategie des Bundesrates 2020–2030 als auch die COVID-19-Pandemie unterstreichen die Wichtigkeit einer ganzheitlichen Sichtweise auf die menschliche Gesundheit, die komplex mit unserer Umwelt zusammenhängt» [1].
Was können Ärztinnen und Ärzte tun – und in welchen Bereichen besteht überhaupt Handlungsbedarf? In unserer Schwerpunktserie «Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen» betrachten wir das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Wir zeigen, was in Spitälern bereits getan wird, um nachhaltiger zu werden, und wo künftig im Spitalbetrieb wichtige Weichen gestellt werden sollten. Wir geben zudem Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis und zeigen damit, wo und wie Einzel­personen Verantwortung übernehmen können. Darüber hinaus betrachten wir, welche Rolle dieses entscheidende Thema in der medizinischen Aus- und Weiterbildung spielt. Und wir geben einen Einblick in das Thema Patiententransport. Was kann man hier tun, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren? Auch ein Blick in die Vergangenheit soll nicht fehlen. War früher tatsächlich alles besser, als man noch keine Einwegprodukte in der Medizin verwendet hat? Unser Medizinhistoriker ist skeptisch. So viel sei verraten.
Wir wünschen Ihnen eine bereichernde Lektüre.
Fateme Alaie / Unsplash
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