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Ausgabe
2022/37
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2022.21048
Schweiz Ärzteztg. 2022;103(37):10

Publiziert am 13.09.2022

USZ Der Spitalrat hat Prof. Dr. med. Dr. h.c. Omer Dzemali per 1. Dezember zum neuen Direktor der Klinik für Herzchirurgie am Universitätsspital Zürich ernannt. Er löst Prof. Dr. med. Paul R. Vogt ab, der die Klinik ad interim übernommen hatte. Dzemali ist seit September 2018 Chefarzt der Herzchirurgie am Stadtspital Zürich, wo er zuvor während beinahe zehn Jahren als Leitender Arzt und Chefarzt-Stellvertreter tätig war. Im Rahmen der Herzallianz ist er seit 2016 auch am USZ beschäftigt. Der 52-jährige hat an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert und war nach der Ausbildung von 2006 bis 2009 als Oberarzt an der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Omer Dzemali
LUKS Prof. Dr. med. Christian Kamm wird Co-Chefarzt und Leiter stationäre Neurologie am Luzerner Kantonsspital. Ab 1. Januar 2023 tritt er damit die Nachfolge von Prof. Dr. med. Martin Müller an, der in Pension geht. Der Neurologe Kamm leitet seit 2016 das Multiple-Sklerose-Zentrum der Klinik für Neurologie und Neurorehabilitation am Neurozentrum in Luzern. 2018 wurde er zum Leitenden Arzt befördert. Daneben ist er als Dozent für Neurologie an der Universität Bern tätig. Sein Medizinstudium absolvierte Christian Kamm an den Universitäten Magdeburg und Heidelberg und die Ausbildung zum Facharzt Neurologie am Inselspital Bern, wo er von 2003 bis 2016 tätig war. Zusätzlich zu seiner neuen Position wird er die Leitung des Multiple-Sklerose-Zentrums beibehalten.
Prof. Dr. med. Christian Kamm
Unisanté Prof. Dr. med. Stéfanie Monod ist seit dem 1. August 2022 Co-Leiterin der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitssysteme von Unisanté. Sie unterstützt Prof. Dr. med. Murielle Bochud, welche die Leitung dieser Abteilung bereits seit Januar 2019 innehat. Stéfanie Monod ist seit 2021 bei Unisanté, um Expertise, Forschung und Lehre im Bereich der Verwaltung und der Organisation des Schweizer Gesundheitssystems zu entwickeln. Zuvor arbeitete sie als Kaderärztin in der Geriatrieabteilung des Universitätsspitals Lausanne und war später Leiterin der Gesundheitsdirektion des Kantons Waadt. Sie ist bekannt für ihre Arbeiten im Bereich der klinischen Ethik und zur ganzheitlichen Betreuung älterer Personen.
Professeure Stéfanie Monod, co-cheffe du Département Épidémiologie et systèmes de santé à Unisanté, Lausanne
Prof. Dr. med. Stéfanie Monod
Trisomie 21 Das Down-Syndrom betrifft etwa eine von 800 Geburten und äussert sich unter anderem in einer Abnahme der kognitiven Fähigkeiten. 77% der Menschen mit Trisomie 21 erleben mit zunehmendem Alter Symptome, die denen der Alzheimer-Krankheit ähneln. Bei Männern kann es auch zu Defiziten bei der Entwicklung der Geschlechtsreife kommen. Neuere Erkenntnisse legen nahe, dass Neuronen, die das GnRH-Hormon (Gonadotropin-Releasing-Hormon) exprimieren und dafür bekannt sind, die Fortpflanzung über den Hypothalamus zu regulieren, auch in anderen Hirnregionen wirken, mit einem potenziellen Einfluss auf andere Systeme, wie zum Beispiel das der Kognition. Ausgehend von dieser These haben ein Team des Inserm-Labors Lille neuroscience & cognition (Inserm/Universität Lille/CHU Lille) und das Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV, Lausanne) zusammengearbeitet, um die Wirksamkeit einer Therapie zu testen, die auf einer pulsatilen Injektion des Hormons GnRH beruht. Sieben Männer mit Trisomie 21 im Alter von 20 bis 50 Jahren erhielten sechs Monate lang alle zwei Stunden eine Dosis GnRH subkutan mit Hilfe einer Pumpe am Arm. Vor und nach der Behandlung wurden Kognitionstests sowie MRT-Unter-suchungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Die kognitive Leistung stieg bei sechs der sieben Patienten an: bessere dreidimensionale Vorstellung, besseres Verständnis von Anweisungen, Verbesserung des Denkvermögens, der Aufmerksamkeit und des episodischen Gedächtnisses.
Dispositif délivrant une hormone dans le bras
Die Pumpe, die einem Klebepflaster ähnelt, wird auf dem Arm eines Patienten platziert.
Die Aufnahme des Gehirns zeigte eine Zunahme der funktionellen Konnektivität. Hier vor der Behandlung.
Hier ist es nach sechs Monaten Behandlung zu sehen.
BetazellenIn der Schweiz leiden fast 500 000 Menschen an Diabetes. Bewegungsmangel und eine zu reichhaltige Ernährung schädigen die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, was die Entstehung der Krankheit begünstigt. Wenn sie früh erkannt wird, könnte ihr Fortschreiten umgekehrt werden, aber es fehlen Diagnoseinstrumente, um sie frühzeitig zu erkennen. Ein Team der Universität Genf (UNIGE) hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Wissenschaftlern, darunter auch Teams des Universitätsspitals Genf, herausgefunden, dass ein niedriger Blutspiegel des Moleküls 1,5-Anhydroglucitol auf einen Verlust der funktionellen Betazellen hindeutet. Dieses Molekül, das durch Bluttests leicht zu identifizieren ist, würde es ermöglichen, einen sich entwickelnden Diabetes bei Risikopersonen zu erkennen, bevor es zu einer irreversiblen Situation kommt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlicht.
GentestsAnita Rauch, Direktorin für Medizinische Genetik an der Universität Zürich, hat mit ihrem Team erstmals den Nutzen und das Potenzial des «erweiterten Trägerscreenings» (Expanded Carrier Screening ECS) umfassend untersucht. Dazu wurden Sequenzdaten von 700 Eltern getestet, die bereits Kinder mit neurologischen Entwicklungsstörungen haben. Von den über 3000 untersuchten Genen können viele geistige Behinderungen, Entwicklungsstörungen, Autismus oder andere Erkrankungen verursachen. «In unserer Studie konnten wir zeigen, dass mit solch breiten Gentests bei den Eltern etwa 44 Prozent des Risikos für eine schwere Entwicklungsstörung des Kindes erkannt werden, wenn beide miteinander blutsverwandt sind – also zum Beispiel Cousin und Cousine ersten oder zweiten Grades», sagt Anita Rauch. In manchen Bevölkerungsgruppen sei dies recht häufig der Fall, zum Beispiel im Nahen bis Mittleren Osten oder in Nordafrika. Bei nicht blutsverwandten Paaren erkannte der Test immerhin noch rund 5 Prozent der Fälle – aber auch nur, wenn alle bekannten rezessiven Gene untersucht wurden, also quasi die Maximalvariante des Tests genutzt wurde.