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News der Woche

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Ausgabe
2022/39
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2022.21095
Schweiz Ärzteztg. 2022;103(39):9-10

Publiziert am 27.09.2022

Immuntherapie Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Zürich hat eine neue Strategie zur Fibrosetherapie entwickelt. Eine Fibrose betrifft am häufigsten Leber, Lunge, Herz und Nieren. Die chronische Organschädigung aktiviert Fibroblasten, worauf diese unkontrolliert zu wachsen beginnen und faseriges Bindegewebe ablagern. So wird das Organgewebe nach und nach zerstört und vernarbt. Das betroffene Organ funktioniert zusehends schlechter bis hin zum Totalausfall. Durch die neu entwickelte Immuntherapie können aktivierte Fibroblasten gezielt eliminiert werden. «Vergleichbar mit einer Impfung konnten wir im Tiermodell eine Immunreaktion hervorrufen, bei der die aktivierten Bindegewebszellen abgetötet werden, die ruhenden Fibroblasten jedoch verschont bleiben», sagt Studienleiter Christian Stockmann, Professor am Anatomischen Institut der UZH. Auf diese Weise gelang es den Forschenden, bei Mäusen Fibrosen in lebenswichtigen Organen wie Leber und Lunge zu reduzieren ohne gesundes Organgewebe zu tangieren.
Angsterkrankung LSD kann bei Angsterkrankungen Erleichterung bringen. Dies zeigt eine Studie der Klinischen Pharmakologie und Toxikologie des Universitätsspitals Basel, die in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlicht wurde. Die Studie wurde vom USB in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Psychiatern und Therapeuten unter der Leitung von Dr. Peter Gasser durchgeführt. Es wurden 42 Patienten eingeschlossen. Zwei Behandlungen mit LSD in einem kontrollierten und überwachten Rahmen im Abstand von sechs Wochen bewirkten im Vergleich zu einer Placebo Behandlung eine Besserung von Angst- und Depressionssymptomen. Diese Besserung war auch nach 4 Monaten noch anhaltend. Die Studie ergänzt bisherige Untersuchungen mit dem LSD-ähnlichen Psychedelikum Psilocybin bei Patienten mit Angst und Depression bei Krebserkrankungen. Zudem wurde nun erstmals auch ein Hinweis auf eine Wirksamkeit von LSD bei generalisierter Angsterkrankung gezeigt.
Humanitäre Hilfe Im Rahmen des Koordinierten Sanitätsdienstes KSD nahm die Schweiz Anfang September fünf schwer kranke Zivilpersonen aus der Ukraine zur akutsomatischen Behandlung auf. Das Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV), das Inselspital Bern und das Universitätsspital Zürich haben sich zur Aufnahme bereit erklärt. Die nationalen Koordinationsstelle für die Aufnahme behandlungsbedürftiger Zivilpersonen aus der Ukraine prüft unter anderem Lufttransportfähigkeit und Therapiechancen und unterbreitet die Aufnahmevorschläge einem Medical Board. Dieses setzt sich aus der Ärzteschaft der Universitäts- und Zentrumsspitäler sowie der Reha-Kliniken, einer Vertrauensärztin der Schweizer Botschaft in Kiew sowie einer ärztlichen Vertretung der Rega zusammen. Nach der Zusage organisiert die Rega den Transport der Patientin/des Patienten und maximal einer Begleitperson ins aufnahmebereite Schweizer Spital. Die Humanitäre Hilfe der DEZA übernimmt die Transportkosten. Die Patientinnen und Patienten sowie ihre Begleitpersonen sind als schutzsuchende ukrainische Staatsbürger vom Schutzstatus S erfasst.
Die Rega organisiert den Transport ukrainischer Patientinnen und Patienten.
© Robert Buchel / Dreamstime
Spital Wallis Der Verwaltungsrat des Spitals Wallis hat Dr. med. Pierre Alain Triverio zum Direktor des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis (CHVR) sowie zum Präsidenten des Kollegiums der Zentrumsdirektion und zum Mitglied der Generaldirektion ernannt. Triverio ist Facharzt für Nephrologie und Allgemeine Innere Medizin und ist seit September 2021 als Verantwortlicher für medizinische Angelegenheiten im Stab der Generaldirektion tätig. Seit Anfang Januar hat er das Amt des Direktors am CHVR ad interim inne. Der Nephrologe war an verschiedenen Spitälern in leitender Funktion tätig, zuletzt von 2018 bis 2021 als ärztlicher Leiter der Kliniken Bois-Cerf und Cecil in Lausanne.
Dr. med. Pierre Alain Triverio
USZ Prof. Dr. med. Isabell Witzel wird die Leitung der Klinik für Gynäkologie am Universitätsspital Zürich übernehmen. Sie folgt damit im Januar 2023 auf Prof. Dr. med. Gabriel Schär, der emeritiert wird. Witzel ist seit 2009 als Fachärztin für Gynäkologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig, seit 2013 leitete sie dort das Brustzentrum sowie seit 2016 zusätzlich das Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs. Seit 2018 hat Isabell Witzel eine Professur in Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Hamburg. Ihr Schwerpunkt liegt in der gynäkologischen Onkologie, speziell zum Thema Brustkrebs. Sie ist Mitglied der Expertenkommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO).
Prof. Dr. med. Isabell Witzel
Spital Thurgau Rolf Zehnder ist seit Mitte September CEO der Thurmed-Gruppe und der Spital Thurgau AG. Er folgt auf Dr. Marc Kohler, der die Leitung nach 18 Jahren altershalber abgibt. Nach der Ausbildung zum Krankenpfleger studierte Rolf Zehnder Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Zürich. Erst war er bei einer Krankenversicherung tätig, danach wurde er persönlicher Mitarbeiter des Verwaltungsdirektors des Universitätsspitals Zürich. In den Jahren 2000 bis 2008 war er Direktor des Spitals Männedorf und seit 2008 CEO des Kantonsspitals Winterthur. Der 54-Jährige ist zudem Vizepräsident des Schweizer Spitalverbundes H+ sowie Vorstandsmitglied des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes.
Rolf Zehnder
«Verglichen mit den Vorjahren betreuen wir gut 20 Prozent mehr ambulante Patientinnen und Patienten im Notfallzentrum, die auch in den Hausarztpraxen behandelt werden könnten.»
© Serdar Corbacı / Dreamstime
Matthias Winistörfer
Direktor Zuger Kantonsspital
Quelle: zentralplus.ch