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News der Woche

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Ausgabe
2022/41
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2022.21137
Schweiz Ärzteztg. 2022;103(41):9-10

Publiziert am 11.10.2022

USB Prof. Florian M. Thieringer ist seit dem 1. Oktober 2022 Chefarzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsspital Basel (USB). Thieringer ist seit 2004 am USB in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie tätig, seit 2017 als Kaderarzt. Im Jahr 2012 wurde er an der Universität Basel in Humanmedizin und sechs Jahre später in Zahnmedizin promoviert. Thieringers klinische Schwerpunkte liegen in der computergestützten Tumor-, Wiederherstellungs- und Dysgnathiechirurgie. In der Forschung konzentriert er sich auf digitale Hightech-Verfahren. Seit 2016 ist er Co-Direktor des 3D Print Labs am Department of Biomedical Engineering der Universität Basel.
Prof. Dr. med. Florian M. Thieringer
Ophtalmologie Je früher Sehstörungen behandelt werden, desto besser die Therapie-Effizienz. Dies erläutert Dr. med. Maria Fronius, Leiterin der Forschungseinheit «Sehstörungen des Kindesalters» an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Frankfurt/Main und Expertin der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), in einer Pressemitteilung anhand der Amblyopie. Diese charakterisiert sich durch reduzierte Sehschärfe, eingeschränkte Kontrast- und Bewegungswahrnehmung sowie verminderte Lesefähigkeit. Nicht zuletzt kann die Zusammenarbeit zwischen den beiden Augen gestört sein – mit Folgen für das räumliche Sehen und für die Augen-Hand-Koordination. Um diese Fehlentwicklung zu vermeiden, muss die Amblyopie früh erkannt und konsequent therapiert werden. Denn je ausgereifter die Gehirnteile sind, die Sehreize verarbeiten, desto schlechter lassen sich die entstandenen Defizite beheben. Lange galt daher das Einschulungsalter als Grenze der Therapierbarkeit. «Bei besonders ausgeprägten Formen lässt die Therapie-Effizienz aber schon ab dem vierten Lebensjahr nach», betont Fronius.
ETH Zürich In der Schweiz stiegen sowohl die Verkaufszahlen als auch die Zahl der Vergiftungen mit Opioiden in den letzten 20 Jahren stark an. Dies hat eine Forschungsgruppe um Andrea Burden, Professorin für Pharmakoepidemiologie an der ETH Zürich, herausgefunden. In ihrer Studie, die im Fachmagazin The Lancet Regional Health Europe veröffentlicht wurde, werteten die Forschenden die Zahl der Notfallanrufe bezüglich Opioid-Vergiftungen bei Tox Info Suisse in den Jahren 2000 bis 2019 aus. Diese hatten in diesem Zeitraum um 177 Prozent zugenommen, von 1,4 auf 3,9 Anrufe pro 100 000 Einwohner. Darüber hinaus nutzten sie Daten über die Opioid-Verkaufszahlen, die von Pharmasuisse zur Verfügung gestellt wurden. Auch diese stiegen stark an, von 14 300 verkauften Einheiten pro 100 000 Einwohner auf 27 400, also eine Zunahme von 92%. Das schwache Opioid Tramadol sowie das starke Opioid Oxycodon waren die beiden am häufigsten vorkommenden Schmerzmittel, gefolgt von Fentanyl. Diese Entwicklungen decken sich mit der Situation in den Niederlanden und in Dänemark, allerdings seien die Pro-Kopf-Verkäufe in der Schweiz substanziell höher. Eine Folgestudie soll nun klären, wie viele Personen eine Abhängigkeit nach ärztlicher Verschreibung entwickelt haben und wie viele opioidbedingte Todesfälle es gab.
Sowohl Verkaufszahlen als auch Vergiftungen mit Opioiden sind auf Rekordhoch.
© Leisan Rakhimova / Dreamstime
HRC Prof. Jean-Pierre Tourtier wurde zum Chefarzt der neu geschaffenen Abteilung für Anästhesiologie und Operationsblöcke am Hôpital Riviera-Chablais ernannt. Der Anästhesist begann seine Karriere in der französischen Marine, bevor er Professor für Anästhesie und Intensivmedizin an der École du Val-de-Grâce in Paris wurde. Anschliessend war er unter anderem als Leiter der medizinischen Dienste der Pariser Feuerwehr und der Abteilungen für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und den Operationssaal des Militärkrankenhauses Bégin in Saint-Mandé, Frankreich tätig sowie als Leiter der Abteilungen für Anästhesie, Intensivmedizin und den Operationssaal des American Hospital of Paris.
Prof. Dr. med. Jean-Pierre Tourtier
UNIBAS Prof. Dr. Franziska Zúñiga Maldonado-Grasser ist vom Universitätsrat der Universität Basel (UNIBAS) als Assistenzprofessorin für Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt «Innovation in Care Delivery» bestätigt worden. Sie hat die Professur seit dem 1. September inne. Franziska Zúñiga studierte Nursing Science an der Universität Basel, wo sie 2015 auch promoviert wurde. Anschliessend forschte sie als Postdoktorandin im Bereich Langzeitpflege älterer Menschen. Ab 2018 übernahm sie zusätzlich als Universitätsdozentin die Leitung des Masterstudiengangs am Fachbereich Pflegewissenschaft. In ihrer Forschung widmet sie sich der nachhaltigen Implementierung von neuen Versorgungsmodellen, um die Langzeitpflege für die Zukunft zu stärken.
Prof. Dr. Franziska Zúñiga Maldonado-Grasser
Krampfadern Sowohl in der Diagnostik als auch bei der Verlaufskontrolle von Varikose ist der Ultraschall das Mittel der ersten Wahl und hat somit strahlenbelastende Verfahren abgelöst. Dies erklärt die Leiterin der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM), Dr. med. Emilia Stegemann, in einer aktuellen Pressemitteilung. Sie rät Betroffenen zu regelmässiger Kontrolle, um Komplikationen zu vermeiden. Hierbei sollte die farbkodierte Duplexsonografie als erstes apparatives Untersuchungsverfahren sowie zur Verlaufskontrolle angewendet werden. «Das Verfahren ist weder invasiv noch strahlenbelastend und kann beliebig wiederholt werden.» Auch für die Therapie der Krampfadern wird Ultraschall eingesetzt. So können zum Beispiel bei der ultraschall-überwachten Radiofrequenzablation – einem Verfahren, bei dem mit hochfrequentem Strom gezielt Gewebe verödet wird – definierte Bereiche der Beinvenen verschlossen werden. «Und auch im Falle einer Operation sollte in jedem Fall die Operationsplanung mit einem Duplex-Ultraschall erfolgen», so Stegemann.