Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Ein Beispiel hierfür ist das Kostendämpfungspaket 2, das der Bundesrat in einer Botschaft zur Änderung des KVG Anfang September dieses Jahres verabschiedet hat und das im kommenden Jahr im Parlament behandelt wird. Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Massnahmen sollen Kosten im Gesundheitswesen gesenkt werden. Eigentlich eine gute Idee. Allerdings wird das Massnahmenpaket bereits jetzt von allen Seiten verrissen. Neben der Ärzteschaft lehnen auch die Krankenversicherer das Massnahmenpaket rundweg ab. So seien etwa die Ziele, die der Bundesrat mit dem Paket verfolgt, nicht klar ersichtlich, dafür steige der bürokratische Aufwand. Was die Versicherer alles monieren und nun vom Bundesrat fordern, lesen Sie im Hintergrund ab Seite 12.
George Sarpong
Leitender Chefredaktor
EMH Schweizerischer
Ärzteverlag
george.sarpong[at]emh.ch
Politische Vorlagen lassen sich anpassen. Im medizinischen Alltag kann der Vorsatz, Gutes tun zu wollen und dabei auf Widerstand zu stossen, Ärztinnen und Ärzte jedoch in ein Dilemma stürzen. Packend nachzulesen in dem Essay der Medizinstudentin Anissa Amstutz über das Delir als ethische Herausforderung ab Seite 42. In dem Aufsatz verarbeitet Amstutz ihre Erfahrung als Sitzwache in einem Spital. Sie will einer Patientin helfen, doch diese versteht die Situation nicht und will einfach nur nach Hause. Wie kann die angehende Medizinerin der Patientin ihre guten Absichten vermitteln, wie ihr helfen, ohne ihr dabei zu schaden? Für ihren Erfahrungsbericht erklimmte Amstutz am Essaywettbewerb Premio Pusterla den obersten Platz auf dem Podest. Zu Recht! Ihr Text geht einem beim Lesen nahe und lässt einen über das eigene gut gemeinte Handeln reflektieren.
Abwägen muss auch, wer schwanger ist und auf Reisen gehen mag. Klarheit schafft der zweite Teil unserer Artikel-Serie «Travelling for Two». Der Beitrag präsentiert die geltenden Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Tropen- und Reisemedizin für Schwangere und Stillende. Von der Reisemedizin über Impfempfehlungen, bis hin zu Massnahmen bei thromboembolischen Ereignissen: Die Fachexpertinnen geben umfassend Auskunft und bieten rasche Orientierung. Übrigens, falls Sie den ersten Teil der Reihe nachlesen wollen, finden Sie diesen auch online unter doi.org/10.4414/smf.2033.09207.
