Als ich mich auf den Weg zu meinem Reportagetermin mit Jürg Streuli gemacht habe, hätte ich nicht gedacht, dass ich so viele lächelnde Menschen sehen würde. So viel Lebensmut. Freude. Dankbarkeit. Jürg Streuli ist Pädiater mit Spezialisierung auf Palliative Care. Gemeinsam mit seinem Team betreut er Kinder und Jugendliche mit komplexen Erkrankungen, die eine 24-Stunden-Erreichbarkeit benötigen. Ich habe Kinder gesehen, die schwer krank sind, aber Lebensqualität haben. Nicht zuletzt, weil das Team alles dafür tut, ihnen den Weg ins Spital so oft wie möglich zu ersparen. Ich habe Betreuungspersonen, eine Mutter und einen Arzt beobachtet, die immer wieder an ihre Grenzen stossen – weil die Fälle so komplex sind oder ihre zeitlichen und personellen Ressourcen so knapp. Die aber auch über die Kraft der Kinder staunen und daraus selbst neue Kraft schöpfen. In meiner Reportage ab Seite 12 lesen Sie mehr über Jürg Streulis Arbeitsalltag.
Eva Mell
Stellvertretende Chefredaktorin der Schweizerischen Ärztezeitung
eva.mell[at]emh.ch
Um Pädiatrische Palliative Care geht es in dieser Ausgabe auch im Swiss Medical Forum. Im Übersichtsartikel ab Seite 44 schreiben Jürg Streuli und Eva Bergsträsser über die Situation in der Schweiz. Sie beschreiben, wie die Palliative Care für Kinder und Jugendliche derzeit aufgestellt ist und wie eine wirksame und flächendeckende Betreuung komplex erkrankter Minderjähriger aussehen sollte. Zudem geht es darum, wie aus Sicht des Autors und der Autorin die WZW-Kriterien (Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit) durch die nachhaltige Finanzierung der Pädiatrischen Palliative Care erfüllt werden können.
Ums Thema Wirtschaftlichkeit geht es in dieser Ausgabe im FMH-Teil. Genauer gesagt: um die Wirtschaftlichkeitsprüfung von Ärztinnen und Ärzten. Es gibt einen neuen Vertrag, der laut dem Artikel von Patrick Müller ab Seite 32 aus Sicht der Ärzteschaft eine deutliche Verbesserung bringt. Rückwirkend ist der Vertrag bereits seit dem 1. Januar in Kraft. Die FMH informiert Sie über die Änderungen und bietet ausserdem eine Infoline zu diesem Thema.
