Kopf der Woche

Professorin und Beraterin des Bundes

News
Ausgabe
2023/10
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2023.21628
Schweiz Ärzteztg. 2023;104(10):11

Publiziert am 08.03.2023

USB Sarah Tschudin Sutter ist seit Februar 2023 Klinische Professorin an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel. Als Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Infektionsepidemiologie ist sie bereits seit 2018 am Departement Klinische Forschung tätig. Seit dem 1. Februar 2021 ist sie zudem stellvertretende Chefärztin der Klinik für Infektiologie & Spitalhygiene am Universitätsspital Basel (USB). Darüber hinaus war die Ärztin Mitglied der COVID-Taskforce und steht dem Bund auch heute beratend zur Seite.
Prof. Dr. med. Sarah Tschudin Sutter
Die Wissenschaftlerin erforscht hauptsächlich die Ausbreitung von multiresistenten Keimen in Spitälern. In einem aktuellen Forschungsprojekt untersucht sie ESBL-produzierende Enterobacterales. «Als ich 2009 erstmals in der Spitalhygiene arbeitete, waren solche Bakterien im Spital noch relativ selten. Doch seither haben sie rapide zugenommen», sagt sie in einem Porträt, das kürzlich auf der Website des Schweizerischen Nationalfonds über sie erschienen ist. Bei einer Infektion, zum Beispiel während einer Operation, können diese Bakterien lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Lange Zeit gingen Forschende davon aus, dass sich diese Keime vor allem im Spital ausbreiten. Doch Tschudin Sutter zeigte, dass sie häufig in Abwasserproben ausserhalb des Spitals vorkommen. Mittels Sequenzierung der Bakteriengene und einem Vergleich mit Proben aus dem Archiv des Universitätsspitals kam die Forscherin zu dem Schluss, dass sich die Bakterien wahrscheinlich vor allem ausserhalb des Spitals ausbreiten.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Spitalhygiene. Die Ärztin hat die WHO-Empfehlung für die Händedesinfektion in sechs Schritten vereinfacht. Sie hat eine Methode entwickelt, bei der nur noch drei Schritte nötig sind. «Das Ergebnis war vergleichbar», sagt sie im Beitrag des Schweizerischen Nationalfonds. Das USB habe diese Methode bereits eingeführt. Aktuell prüfe die WHO, ihre Empfehlung anzupassen.