Administration ade dank ChatGPT?

Administration ade dank ChatGPT?

Praxistipp
Ausgabe
2023/17
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2023.21762
Schweiz Ärzteztg. 2023;104(17):80-81

Publiziert am 26.04.2023

DigitalisierungDie Künstliche Intelligenz ChatGPT begeistert viele Menschen, andere schrecken vor ihr zurück. Fest steht, dass maschinelles Lernen in der Zukunft einen noch grösseren Einfluss auf das Gesundheitswesen nehmen wird als ohnehin schon. Unser Autor plädiert dafür, diese Zukunft bereits jetzt aktiv mitzugestalten.
Als KI-Modell der nächsten Generation hat ChatGPT das Potential, die Medizin auf verschiedene Arten zu verändern. Hier sind einige Möglichkeiten, wie ChatGPT die medizinische Landschaft beeinflussen könnte.
– Verbesserung der Diagnose von Krankheiten: ChatGPT kann genutzt werden, um medizinische Daten von Patienten zu analysieren und präzisere Diagnosen zu stellen. Aufgrund seiner Fähigkeit, grosse Mengen an Daten schnell zu analysieren, kann ChatGPT dabei helfen, frühzeitig Anzeichen von Krankheiten zu erkennen und die Genauigkeit der Diagnosen zu verbessern.
– Unterstützung von Forschung und Entwicklung: ChatGPT kann als Werkzeug zur Unterstützung von Forschung und Entwicklung in der Medizin eingesetzt werden. Es kann verwendet werden, um Daten aus klinischen Studien und anderen Quellen zu analysieren und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, die bei der Entwicklung neuer Medikamente und Therapien helfen können.
– Verbesserung der Patientenbetreuung: ChatGPT kann auch verwendet werden, um die Qualität der Patientenbetreuung zu verbessern. Es kann als Tool zur Überwachung von Patienten verwendet werden, um frühzeitig auf Veränderungen im Gesundheitszustand zu reagieren und personalisierte Behandlungspläne zu erstellen.
– Steigerung der Effizienz im Gesundheitswesen: ChatGPT kann auch dazu beitragen, die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern, indem es medizinische Aufgaben automatisiert und die Arbeitsbelastung von Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften verringert.
Insgesamt bietet ChatGPT eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Art und Weise zu verändern, wie wir Gesundheitsversorgung betreiben und verbessern.
Bis hierhin wurde dieser Text von ChatGPT der Plattform Open AI auf die Frage «Wie wird ChatCPT die Medizin verändern?» geschrieben.
GPT ist die Abkürzung für «Generative Pre-trained Transformer». ChatGPT nutzt künstliche Intelligenz, um menschliche Sprache zu verstehen und um daraus Antworten zu erzeugen, die dieser ähnelt. ChatGPT ist der Prototyp eines dialogbasierten Chatbots. Dieser wurde von OpenAI entwickelt und ist mittlerweile in der vierten Version auf dem Markt. In der Mitte März 2023 veröffentlichten Version können bis zu viermal längere Texte verarbeitet werden basierend auf über 200 Milliarden Parametern (Auszug von der Webseite von OpenAI).
© Luca Bartulović

Potenzial ausloten und mitgestalten

Eine aktuelle Studie schätzt, dass weltweit bis zu 300 Millionen Stellen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz wegfallen könnten, insbesondere im Bereich administrativer Tätigkeiten. Alles Repetitive, Automatisierte und Regelbasierte kann prinzipiell ersetzt werden – eigentlich die gesamte Administration im Gesundheitswesen. Es wäre doch sinnvoll, wenn wir uns dem eigentlich wichtigen, nämlich den Patientinnen und Patienten zuwenden könnten. Denn eins ist gewiss: In nächster Zeit werden noch zahlreiche mögliche – und unmögliche – Anwendungen aufkommen. Wir sollten uns lieber früher als später mit ihnen beschäftigen. Fragen der Verantwortung, Datensicherheit, der Ethik sowie des Geschäftsmodells, aber auch der Urheberschaft sind noch längst nicht geklärt. Doch den Kopf in den Sand zu stecken bringt nichts. Wir sollten stattdessen das Potential ausloten, die vorher genannten Fragen beantworten und den Umbau des Gesundheitssystems aktiv mitgestalten.
Prof. Dr. med. Jörg Goldhahn
Der Direktor des Instituts für Translationale Medizin an der ETH Zürich schrieb diese Kolumne mit seiner Mitarbeiterin Anja Finkel