Die Sicherheit erhöhen

Editorial
Ausgabe
2023/19
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2023.21817
Schweiz Ärzteztg. 2023;(19):3

Publiziert am 10.05.2023

Der Hausarzt Sven Streit weiss, dass er nicht alles weiss. Dass er auf die Kompetenz aus den Apotheken angewiesen ist. Er ist froh um ihren Einsatz zum Wohl der Erkrankten. Die Apothekerin Alice Panchaud weiss hingegen, dass sie und ihre Berufskolleginnen und -kollegen immer wieder «im Nebel stochern», wenn sie Menschen beraten. Dass sie auf eine gute Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten angewiesen sind, um Patientenfragen korrekt zu beantworten. Beide sind der Überzeugung, dass die Ärzteschaft sowie die Fachkräfte in den Apotheken auf Augenhöhe zusammenarbeiten müssen, um sich gegenseitig bestmöglich zu unterstützen. Und sie machen es vor: Seit 2020 haben sie eine Doppelprofessur in der Grundversorgung Medizin und Pharmazie am Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM) inne. Das Programm ist schweizweit einzigartig und Teil eines bifakultären Pharmazie-Studiengangs. Im Herbst 2022 schloss der erste Jahrgang den neuen Studiengang ab. Ab Seite 12 berichtet Julia Rippstein über die Erfahrungen und die Motivation des Mediziners und der Apothekerin.
Eva Mell
Stellvertretende Chefredaktorin der Schweizerischen Ärztezeitung
eva.mell[at]emh.ch
Eine funktionierende interprofessionelle Zusammenarbeit kann die Patientensicherheit erhöhen. Aber auch das Thema Arbeitssicherheit ist wichtig für alle, die eine Praxis leiten. Mit der Branchenlösung «Ärztliche Praxis» unterstützen die FMH und «Arbeitssicherheit Schweiz» kleine und grosse Arztpraxen gezielt bei der gesetzlich geforderten Umsetzung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Ab Seite 28 erklären Sonia Barbosa von der FMH und Dunja Burren von «Arbeitssicherheit Schweiz», was die Branchenlösung bietet und wo es weitere Informationen gibt.
Um mehr Sicherheit in der chirurgischen Behandlung geht es in dieser Woche im Swiss Medical Forum. Unter dem Titel «Antibiotikaprophylaxe / präemptive Therapie bei offenen Frakturen in der Orthopädie» schreiben Ilker Uçkay et al. über die Substanzwahl und Therapiedauer. Ihr Konsensus-Paper gibt Empfehlungen für die klinische Praxis ab – auch mit dem Ziel, einem unnötigen Antibiotikaverbrauch entgegenzuwirken. Die Lektüre lohnt sich, denn die Autorinnen und Autoren bilanzieren: «Die Dauer der Prophylaxe ist leider vielerorts deutlich zu lang.»