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Auf den Punkt

Ideen leuchten lassen

DOI: https://doi.org/10.4414/saez.2023.21845
Veröffentlichung: 17.05.2023
Schweiz Ärzteztg. 2023;104(2021):8-9

Interview: Rahel Gutmann

Preisverleihung Mit dem Prix Lumière zeichnet die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) Projekte aus, die das Leben der Ärzteschaft erleichtern. Sei es bei der Arbeitszeit, der Mutterschaft oder der Fort- und Weiterbildung. Christoph Knoblauch, Vorstandsmitglied der SGAIM, über die erstmalige Verleihung.

Christoph Knoblauch, mit dem Prix Lumière will die SGAIM Projekte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Allgemeinen Inneren Medizin auszeichnen. Wie ist es zu der Idee gekommen?

Die SGAIM vergibt bereits einige Preise im Wissenschafts- und Weiterbildungsbereich. Bisher fehlte jedoch ein Preis für Innovationen, die das Leben von uns Ärztinnen und Ärzte erleichtern und so unsere Lebensqualität erhöhen. Hier setzt der Prix Lumière an.

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Neue Ideen braucht das Land: 19 Projekte wurden für den Prix Lumière eingereicht.

© Marcus Wallis / Unsplash

Der Preis wurde dieses Jahr erstmals verliehen. Gab es viele Einreichungen?

Wir waren überrascht und begeistert: Es wurden 19 wirklich tolle Projekte eingereicht und zwar zu den verschiedensten Themen. Wir freuen uns, dass wir diesen Innovationen eine Plattform bieten können und sie so nach aussen getragen werden. Es wäre schade, wenn solche guten Beispiele nicht bekannt gemacht würden.

Können Sie ein paar der Themen nennen?

Es geht häufig um Arbeitszeitmodelle im Spital, aber auch in den Hausarztpraxen. Um Teilzeitarbeit und Mutterschaft und die Organisation von Schicht- und Notfalldiensten. Aber auch um innovative Methoden in der Aus- und Weiterbildung.

Die Vorauswahl dürfte Ihnen schwergefallen sein.

Sie war sehr schwierig. Doch wir hatten im Vorfeld beschlossen, fünf Finalisten auszuwählen. Erfreulicherweise resultierte eine helvetisch ausgeglichene Auswahl, die Projekteingaben aus Praxen, Spitälern und verschiedenen Regionen umfasste. Letztlich lag die Entscheidung aber beim Publikum. Sie haben am Frühjahrskongress vergangene Woche per Publikumsvoting den Sieger bestimmt.

Sind Sie zufrieden mit dem Resultat?

Ja sehr. Wir freuen uns für das Siegerteam und darüber, dass sie die ersten sind, denen wir den Prix Lumière mit einem Preisgeld von 10 000 Franken sowie die Lampe «Fréchiere» überreichen durften.

Hilft Ihnen der Preis auch dabei, die Bedürfnisse der Ärzteschaft wahrzunehmen?

Die Eingaben geben Hinweise darauf, wo der Schuh drückt. Das ist wichtig für uns als Organisation, damit wir uns im Interesse unserer Mitglieder engagieren können. Und die eingereichten Projekte zeigen auch, dass die Ärzteschaft interdisziplinär und kreativ arbeitet.

Wie meinen Sie das?

Die Rahmenbedingungen für unseren Beruf werden mit den regulatorischen Vorgaben immer enger. Und wir Ärztinnen und Ärzte werden häufig nur noch als Kostentreiber wahrgenommen. In diesem herausfordernden Umfeld braucht es unkonventionelle Ideen. Die Projekte machen deutlich: Es gibt Leute, die den widrigen Umständen trotzen. Die sich etwas überlegen und sich investieren. Mit dem Preis können wir darauf aufmerksam machen, wie innovativ das Gesundheitspersonal ist.

Dr. med. Christoph Knoblauch

Chefarzt Innere Medizin am Spital Nidwalden, Vorstandsmitglied Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin

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Interprofessionelles Notfalltraining mit Prix Lumière ausgezeichnet

Der erste Prix Lumière geht an ein interprofessionelles Teamtraining für Notfallsituationen auf den allgemeininternistischen Bettenstationen des Kantonsspitals Baden. Seit März findet dort einmal wöchentlich ein viertelstündiges Training statt, in dem elf Notfallszenarien simuliert und eingeübt werden. «Das Teamtraining hat schon in kurzer Zeit zu mehr Routine und Sicherheit im klinischen Alltag geführt», sagt die Projektverantwortliche pract. med. Veronika Gerhards. Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen sowie Fachexpertinnen und -experten hat sie die Notfallszenarien entwickelt. Ziel des Projekts ist auch, die interprofessionelle Zusammenarbeit sowie eine aktive Feedback- und Fehlerkultur zu fördern. Über die Auszeichnung mit dem Prix Lumière sagt Veronika Gerhards: «Sie ist für mich und das Entwicklungsteam eine grosse Anerkennung. Mit dem Preis werden wir unser Projekt weiterentwickeln können.»

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