Spectrum

Tribüne
Ausgabe
2017/46
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2017.06156
Schweiz Ärzteztg. 2017;98(46):1555

Publiziert am 15.11.2017

Indien: Mit Smartphones gegen die Blindheit

In Südindien ist rund jeder zehnte Mensch zuckerkrank. Davon leidet etwa jeder Dritte an einer diabetischen Retinopathie. Die Früherkennung ist sehr wichtig, doch wer auf dem Land oder in Slums lebt, ist häufig medizinisch unterversorgt. Daher hat die Augenklinik der Universitätsklinik Bonn in Kooperation mit dem Sankara Eye Center in Bangalore ein sehr kostengünstiges Screening-Verfahren entwickelt. Der Schlüssel dazu ist ein Smartphone mit modifizierter Kamera. Vier verschiedene Umbauvarianten testen die Forscher derzeit. Die günstigste Version kostet weniger als einen Euro.
Es soll bald möglich sein, eine diabetische Retino­pathie mit einem normalen Smartphone zu erkennen. Lediglich die Kamera wird modifiziert. (Symbolbild)

Impfstoff gegen Lepra für Studien am ­Menschen freigegeben

Das Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfswerk (DAHW) hat einen neuen Impfstoff entwickelt, der bereits erfolgreich an Gürteltieren getestet wurde. Gürteltiere sind wie Menschen Träger des Lepra-­Erregers. Vor wenigen Tagen wurde der Impfstoff laut DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm für ­klinische Studien am Menschen freigegeben. «Wir hoffen, dass die Feldstudien innerhalb der nächsten sechs Monate starten können», sagte Kömm. Die Forschung war von 15 weltweit tätigen Lepra-Hilfsorganisationen finanziert worden.
(ntv.de)
Die WHO registrierte 2016 fast 215 000 Lepra-Fälle weltweit.

Körpereigener Infektionsmarker steuert Antibiotikatherapie

Procalcitonin ist die Vorstufe eines Schild­drüsenhormons, die bei Gesunden kaum oder gar nicht nachweisbar ist. Kommt es im Körper zu einer bakteriellen Entzündung, steigt der Procalcitonin-Wert im Blut. Dieser Effekt ermöglicht u.a. die Abgrenzung zwischen einer bakteriellen und einer viralen Atemwegs­infektion. In verschiedenen randomisierten Studien – unter anderem an der Universität Basel – wurde den behandelnden Ärzten anhand des Procalcitoninwerts empfohlen, Antibiotika zu geben oder deren Einsatz zu stoppen. In der Kontrollgruppe wurde nach rein klinischen Kriterien über einen Antibiotikaeinsatz entscheiden. Eine neue Metaanalyse unter Leitung von Prof. Dr. Philipp Schuetz vom Departement Klinische Forschung von Universität und Universitätsspital Basel und dem Kantonsspital Aarau zeigt nun, dass durch den Infektionsmarker Procalcitonin die Mortalität bei Patienten mit Atemwegsinfektionen abnimmt. Erzielt wurde eine Reduktion der relativen Mortalität nach 30 Tagen von 14% (von 10% auf 8,6%) sowie eine 25-prozentige Reduktion von Antibiotikanebenwirkungen (von 22,1% auf 16,3%). Für die Studie haben 26 Forschungsgruppen aus zwölf Ländern die ­Daten von 6708 Patienten zur Verfügung gestellt und analysiert.

Un modèle animal inédit pour accélérer la lutte contre la maladie d’Alzheimer

Pour la première fois, un modèle animal exprime les deux caractéristiques biologiques de la maladie d’Alzheimer: l’agrégation de protéines Tau dans les neurones d’une part, et l’apparition de plaques de peptides Aβ42 à l’extérieur des neurones d’autre part. Des chercheurs du CEA, de l’Inserm, des universités Paris-Sud et Paris-Descartes et du CNRS ont mis au point un modèle animal qui reproduit 
la progression de la maladie humaine. Ces résultats offrent de nouvelles possibilités pour tester des médicaments et développer un diagnostic par simple analyse de sang.
(INSERM)

L’impact des conditions d’accueil sur la santé mentale des migrants

Les demandeurs d’asile ont souvent vécu des événements traumatiques dans leur pays d’origine ou durant leur parcours migratoire, pouvant occasionner une vulnérabilité psychique, voire des troubles psychopathologiques. Pourtant, de récentes études montrent que les conditions d’accueil difficiles et les contraintes liées à l’intégration rapide dans les pays d’accueil provoquent un épuisement psychique et agissent comme des facteurs de maintien des troubles. Hypervigilance, anxiété, dépression, douleurs somatiques, autant de symptômes résultant de l’insécurité liée au statut de réfugié et à la difficulté de s’inté-
grer socialement et professionnellement. Cette synthèse, menée par l’Université de Genève (UNIGE) et l’Université de Neuchâtel (UNINE) et publiée dans le journal higlights – le magazine électronique du «nccr – on the move», ­démontre l’importance d’une réflexion sur les pratiques d’accueil et d’accompagnement à long terme de ces populations vulnérables. Un CAS sur cette problématique va débuter à l’UNIGE, en collaboration avec l’Université de Lausanne (UNIL).