Zu guter Letzt zum Letzten

Zu guter Letzt
Ausgabe
2019/2728
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2019.18001
Schweiz Ärzteztg. 2019;100(2728):960

Affiliations
Dr. med. et lic. phil., (ehemaliger) Chefredaktor

Publiziert am 02.07.2019

«Was will denn der noch hier?», werden Sie sich vielleicht beim Aufschlagen dieser Seite gefragt haben. Wurde er nicht bereits vor einem Monat in dieser Zeitschrift mit Pauken und Trompeten verabschiedet?
Sie haben natürlich recht. Offiziell bin ich zwar noch bis Ende Juli Chefredaktor der SÄZ, aber wer eine Mail an meine bisherige Adresse bkesseli@emh.ch schreibt, erhält eine Abschiedsmeldung. De facto habe ich die Amtsgeschäfte per Anfang Juni an Matthias Scholer übergeben. Über die Jahre akkumulierte Ferientage machen’s möglich – Sie kennen das sicher.
Die Schwerpunktausgabe zu meinem Abschied war ein «Coup» des Muttenzer Redaktionsteams und vieler langjähriger Weggefährten, der auch mich überrascht, um nicht zu sagen «aus den Socken gehauen» hat. Sie beweist nicht nur, dass professionelle Journalistinnen und Journalisten Geheimnisse genauso gut wahren können wie Ärztinnen und Ärzte, sondern sie zeugt auch von einer Wertschätzung, die mich tief beeindruckt und freut. Und das Heft 23–24/2019 wird mich immer daran erinnern, dass mein Entscheid für die SÄZ im Jahr 2005 der richtige war.
Allerdings hat die Abschiedsausgabe diesen meinen letzten SÄZ-Artikel als Chefredaktor auch ein wenig kompliziert. Der Termin für dieses «Zu guter Letzt» stand nämlich schon lange fest, und in meinem Kopf war es so gut wie geschrieben. Meine Kolleginnen und Kollegen sind mir nun zuvorgekommen und haben meine Abschiedsbotschaften bereits perfekt zusammengefasst, sei dies im Editorial von Jürg Schlup, in der Würdigung von Eberhard Wolff, im «Zu guter Letzt» der Geschäftsleitung EMH oder in den vielen Kurzbeiträgen. Wem das «duale Modell», das für mich die gros­se Stärke und Besonderheit der SÄZ ausmacht, noch kein Begriff war, der müsste es jetzt definitiv kennen.
Ich muss also improvisieren. Dies fällt mir insofern leicht, als der schwierige Teil, die Bilanzierung von knapp 14 Jahren Tätigkeit für die SÄZ, bereits erledigt ist. Dass meine Person und meine Arbeit in einem sehr vorteilhaften Licht gezeichnet worden sind, nehme ich in Kauf. Als Leserinnen und Leser werden Sie dies zu ­relativieren wissen, und ein wenig Narzissmus zum Schluss darf wahrscheinlich sein.
Was bleibt mir neben vielen schönen Erinnerungen und etwas Wehmut? Die Antwort ist einfach: grosse Dankbarkeit. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, sie hier zum Ausdruck zu bringen. Seit meinem Stellen­antritt als Chefredaktor im November 2005 konnte ich immer auf ein grossartiges Team in Muttenz zählen, das mich kompetent unterstützt und den Spagat zwischen Redaktionsarbeit und Praxistätigkeit erst möglich gemacht hat: Margrit Neff, Thomas Heuer, Annette Eichholtz, Elisa Jaun, Isabel Zwyssig und Tanja Kühnle sind hier – in der Reihenfolge ihres «Auftretens» – zwingend zu nennen. Grosser Dank für die engagierte und freundschaftliche Zusammenarbeit gebührt auch den aktuellen externen Redaktionsmitgliedern Erhard Taverna, Hans Stalder, Jean Martin, Werner Bauer, Samia Hurst, Rouven Porz, Christina Aus der Au, Eberhard Wolff, Iris Ritzmann, Milo Puhan und Ursina Pally sowie den früheren Anna Sax, Hanspeter Kuhn, Christoph Rehmann- Sutter und Lazare Benaroyo. Seitens meiner Kolleginnen in der Geschäftsleitung, Natalie Marty und Karin Würz, sowie meiner Chefs Ruedi Bienz und zuletzt ­Sandra Ziegler spürte ich absolutes Vertrauen. Gleiches gilt für die FMH und den EMH-Verwaltungsrat mit dem amtierenden Präsidenten Hans Kurt und seinem Vorgänger Ludwig T. Heuss. Die Zusammenarbeit mit dem aktuellen FMH-Präsidenten Jürg Schlup und der Kommunikationsverantwortlichen Charlotte Schweizer ist unbedingt hervorzuheben. Sie hätte aus meiner Sicht nicht besser sein können. Mein Nachfolger Matthias Scholer, zu dessen Wahl ich die verantwortlichen EMH- und FMH-Gremien sowie Sie als Leserinnen und Leser beglückwünsche, war mir seit Jahren ein Diskussionspartner auf Augenhöhe und ein guter Freund.
Danken möchte ich auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Zu einem wesentlichen Teil sind Sie ja auch unsere Autorinnen und Autoren und damit mitverantwortlich für den Inhalt und die Qualität der SÄZ. Der tägliche intensive Austausch mit Ihnen war ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit, die ich (fast immer) mit grosser Freude und Befriedigung gemacht habe. Nun freue ich mich darauf, mein berufliches Augenmerk wieder ganz auf die Patientinnen und Patienten zu richten. Das Schreiben werde ich dennoch nicht ganz lassen, und der SÄZ und der FMH werde ich erhalten bleiben: als einfacher Leser und als einfaches Mitglied.
Man sieht sich.
redaktion.saez[at]emh.ch