Entsprechend fand denn auch Mark Pieth, Professor für Strafrecht an der Universität Basel und international anerkannter Spezialist für Korruption, in der Synapse 1/2019 (
www.synapse-online.ch) deutliche Worte betreffend Tabakproduktegesetz. Gemäss Professor Pieth gibt es eine einfache Lösung: Transparenz. Politiker und Politikerinnen sollten Offenlegungspflichten bezüglich Einkünfte und geldwerter Vorteile unterstehen, die im Zusammenhang mit ihrem politischen Mandat stehen. Tausende Kinder und Jugendliche im In- und Ausland werden durch von der Schweiz aus operierende internationale Konzerne in die Nikotinabhängigkeit geführt. Die gesetzlichen Vorgaben der Schweiz betreffend Tabakwerbung und -sponsoring und Abgabe von Tabak und nikotinhaltigen Produkten an Kinder und Jugendliche sind die rückständigsten auf dem europäischen Kontinent. Umso mehr begrüsst die FMH den Entscheid der Gesundheitskommission des Ständerats, eine Verschärfung der Bestimmungen betreffend Tabakwerbung herbeizuführen. Wenn auch die FMH gerne eine stärkere Verschärfung sehen würde, um den Anschluss an die über 180 Staaten nicht zu verpassen, welche die WHO-Rahmenkonvention bereits ratifiziert haben, so erachtet die FMH den Entscheid der SGK-S doch als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Die Regulierung des Zugangs zu Tabakprodukten bleibt eines der präventivmedizinisch wichtigsten Themen.