Kopf der Woche

Kopf der Woche: Robert-Koch-Preis geht nach Genf

News
Ausgabe
2022/39
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2022.21096
Schweiz Ärzteztg. 2022;103(39):11

Publiziert am 27.09.2022

HUG Professor Stephan Harbarth erhält den Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention 2022. Die Jury zeichnet den Facharzt für Innere Medizin und Tropenmedizin für seine «kontinuierliche Arbeit zur Verbesserung der wissenschaftlichen Basis von Infektionsschutzmassnahmen» aus.
Stephan Harbarth ist verantwortlich für die Krankenhausepidemiologie und Infektionskontrolle in der Abteilung für Innere Medizin der Genfer Universitätskliniken. Sein Hauptinteresse gilt der Epidemiologie und der Übertragung und Prävention von Infektionen durch multiresistente Mikroorganismen, die in Spitälern ein grosses Problem darstellen.
Seine erste Studie in diesem Bereich wurde 1999 veröffentlicht. Seitdem hat Harbarth die Wirksamkeit und Kombination von Massnahmen zur Infektionskontrolle untersucht sowie Massnahmen zur Erfassung, Typisierung und Eliminierung von multi-resistenten Krankheitserregern. Dabei hatte er immer auch die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch solche Krankheitserreger im Blick sowie die gesundheitsökonomischen Implikationen für die Entwicklung von neuen Antibiotika.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit ist Stephan Harbarth als Autor und Redner tätig und gehört zum Redaktionsbeirat mehrerer Fachzeitschriften. Daneben organisiert er den International Congress of Prevention and Infection Control ICPIC in Genf. Als Mitglied des nationalen Zentrums für Infektionsprävention Swissnoso ist er auch an der Erarbeitung von Empfehlungen für die Infektionsprävention in der Schweiz beteiligt. Ausserdem arbeitete er als wissenschaftlicher Berater für das europäische Zentrum für Disease Control and Prevention, die Weltgesundheitsorganisation und die Joint Programming Initiative on Antimicrobial Resistance.
Der mit 50 000 Euro dotierte Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention wird alle zwei Jahre für herausragenden Forschungsarbeiten vergeben. «Dieser Preis ist Ehre und Motivation zugleich», erklärt Prof. Dr. Wolfgang Plischke, Vorstandsvorsitzender der Robert-Koch-Stiftung.
Service des maladies infectueuses
Prof. Dr. med. Stephan Harbarth
© HUG