Schweizerische
Ärztezeitung
Kopf der Woche

Sie erklärt ihre Arbeit mit Knete auf TikTok

News
Redaktion SÄZ / Rédaction BMS
Ausgabe
2023/09
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2023.21597
Schweiz Ärzteztg. 2023;104(09):11

Publiziert am 01.03.2023

Clinic Utoquai Martina Schneider ist plastische Chirurgin in Zürich – und macht Videos für Social Media. Anhand eines Knetmodells zeigt sie, wie eine Brustverkleinerung durchgeführt wird. Mehr als 17 Millionen Mal wurde das Video auf TikTok angeschaut. Das Ziel? «Wir möchten diese Kanäle nutzen, um den Patientinnen und Patienten seriöse Informationen zu unseren Behandlungen zur Verfügung zu stellen.» Aber auch, um die Arbeit und die Mitarbeitenden der Klinik vorzustellen. Denn für eine plastisch-chirurgische Praxis der Grösse von Clinic Utoquai sei eine gewisse Präsenz auf Social Media heutzutage Standard. Werbung also? Die Chirurgin wägt ab. «Im Internet gibt es einen Überfluss an Informationen, aber es ist schwierig für Laien, diese einzuordnen. Wir versuchen, unsere Erfahrung einzubringen und mit gewissen Vorurteilen aufzuräumen.» Es gehe darum, zu zeigen, wie eine Operation technisch ablaufe. «Und zwar vereinfacht, kurzweilig und unblutig. Zum Beispiel wird so der Narbenverlauf verständlicher.»
Dr. med. Martina Schneider
Martina Schneider, die bis 2022 Oberärztin und Teamleiterin Plastische Chirurgie am Universitätsspital Zürich war, hat das Knetmodell selbst kreiert. «Es eignet sich im Vergleich zu einer zweidimensionalen Illustration sehr gut, um die Veränderung von Form und Volumen darzustellen», erklärt sie. Der millionenfach aufgerufene Clip sei eigentlich nur als Testlauf gedacht gewesen. «Wir haben überhaupt nicht mit einer solchen Zahl gerechnet, aber freuen uns natürlich über das riesige Interesse.» Das Video sei während einer Lücke in der Sprechstunde entstanden, sagt die Fachärztin für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie: «Durch die Zusammenarbeit mit unserer Social Media Managerin ist für mich der Aufwand überschaubar.»
Auch die Reaktionen aus der Ärzteschaft seien durchwegs positiv. Ermutigt durch diese Rückmeldungen plant die Chirurgin, weitere Videos zu drehen, insbesondere andere Eingriffe an der Brust wie eine Brustwarzenrekonstruktion. Schliessich sind Schneiders Spezialgebiete die Brustchirurgie und die weibliche Intimchirurgie.

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